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    Allein in einer großen Stadt

    Bewertung und Kritik zu

    ALLEIN IN EINER GROSSEN STADT
    Rita Feldmeier
    Regie: Achim Wolff 
    Premiere: 17. November 2019 (Gastspiel) 
    Schlosspark Theater, Berlin

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    Zum Inhalt: Marlene Dietrich  ist eine Legende, die sie selbst über viele Jahre hinweg erschaffen und verkörpert hat. Eine ihrer künstlerisch größten Leistungen war ihre Konzertlaufbahn mit Konzerttourneen auf allen fünf Kontinenten dieser Erde. In drei Weltsprachen hat sie gesungen.

    Sie hatte ihren 50. Geburtstag bereits hinter sich, war bereits Großmutter, als sie sich zu dieser One-Woman-Show rüstete. Und da sie auf dem musikalischen Boden Berlins großgeworden war, möchten wir sie mit vielen ihrer Lieder an diesem Abend deutlich in Erinnerung bringen und zeigen, dass sie immer noch gegenwärtig ist.

    Nicht nur ein Liederabend mit Rita Feldmeier als Marlene und Jörg Daniel Heinzmann am Flügel / Regie: Achim Wolff 


    WIR EMPFEHLEN

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    Von Kopf bis Fuß auf Marlene eingestellt - berührend!!!
    4 years ago
    Kritik

    Rita Feldmeier hat das Debüt zu ihrem Marlene-Dietrich-Abend gegeben, die Bühne des Schlosspark Theaters für diesen Gesangsabend gewählt, der unter dem Zeichen „Allein in einer großen Stadt“ steht. Und kaum zu glauben, dass sich die Protagonistin der Interpretation so einer Diva erst in reiferen Jahren widmet, überzeugt sie doch auf ganzer Linie und vermittelt den Eindruck, als hätte sie nie etwas anderes getan.

    Dabei passt es in diesem Fall durchaus, hat doch auch Marlene Dietrich erst spät ihre Gesangskarriere gestartet, vorher hauptsächlich geschauspielert. So wie auch Rita Feldmeier seit über vier Jahrzehnten dem festen Ensemble des Hans Otto Theaters in Potsdam angehört. Was der Inszenierung von Achim Wolff durchaus zuträglich ist, besteht der Abend nicht nur aus Gesang sondern auch aus Plaudereien, mit ihrem Pianisten Jörg Daniel Heinzmann, der die Diva nicht nur auf dem Instrument virtuos begleitet.

    Und ja, Feldmeier wird dieser Diva mit jeder Faser ihres Körpers gerecht, sie gibt jeder einzelnen Silbe Bedeutung, pointiert jede Bewegung, überzeugt in dieser Rolle sowohl mimisch als auch gestisch so sehr, dass wirklich Marlene Dietrich auf der Bühne zu stehen scheint. Und das liegt nicht nur an der Frisur, der berühmt gewordenen weit geschnittenen Marlene-Hose und der bis zum Hals zugeknöpften weißen Hemdbluse. Sie nimmt sich der frechen Art Dietrichs mit viel Charme an.

    Der gesamte Abend ist von einer Spannung begleitet, es reiht sich nicht nur Lied an Lied, sondern es wird so ganz nebenbei auch eine Geschichte erzählt, die die Inszenierung gelungen abrundet.

    So handelt die erste Hälfte des Programms von ihrem Eintreffen in ein Hotelzimmer, in dem sie aus ihren Befindlichkeiten keinen Hehl macht, nicht gerade zufrieden ihrem anstehenden Auftritt entgegenblickt. Und das titelgebende Lied ihrer Show „Allein in einer großen Stadt“ singt, bevor sie auf ihre Karriere zurückblickt, sei es ihr Weg nach Hollywood, ihre Zeit bei den GIs und ihre Rückkehr nach Deutschland 1960, die ihr deutlich zeigt, dass sie bei vielen Leuten immer noch als Vaterlandsverräterin gilt.

    Und sie geht hart mit sich selbst in‘s Gericht, die Zuschauer erfahren ganz schnörkellos davon, dass sie von ihrer Stimme keine hohe Meinung hat, sich „wie eine Höckergans anhöre, die gerade geschlachtet wird.“ Und daher auch stark auf ihr Äußeres setzt, ihr Pailettenkleid zum Beispiel mit dem berühmten weißen Schwanenfedermantel ergänzt.

    Mit dem sie nach der Pause die zweite Hälfte optisch höchst beeindruckend einläutet, in der sie wieder in die „Gegenwart“ eintaucht und das Publikum mit ihrem Outfit in Jubelrufe versetzt, mit „Johnny“ ihr Konzert startet. Dem dann viele bekannte Lieder folgen, jedes einzelne berührt, so wie Feldmeier es darbietet, sehr stark zum Beispiel „Marie“, für das Marlene Dietrich von Gilbert Becaud höchst persönlich die Erlaubnis erhalten hat, es als Frau zu singen, handelt es doch von einem Mann.

    Auf den Wunsch ihrer Tochter hin hat sie auch „Sag mir, wo die Blumen sind“ in ihr Portfolio aufgenommen, inzwischen gehört es zu ihren Lieblingsliedern; zu denen des Publikums spätestens nach diesem Abend wohl auch.

    Und könnte dieses Programm ohne „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ zu Ende gehen? Mit diesem Lied aus dem „Blauen Engel“, leider größtenteils in englischer Sprache gesungen, beschließt Feldmeier diesen großartigen Abend.

    Und nach langem Applaus hat sie dann auch noch einen Koffer in Berlin. Und viele Fans dazugewonnen; es bleibt zu hoffen, dass Rita Feldmeier mit ihrem Programm noch viele Menschen beeindrucken und berühren können wird, zwei Termine in näherer Zukunft gibt es schon auf der Schlosspark Theater Bühne, am 24. November und am 28. Dezember.

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    3 von 3 Person(en) gefiel diese Kritik
    Sie trifft exakt Marlenes Ton
    4 years ago
    Kritik

    Marlene ist ohne Zweifel ein Faszinosum eigener Art. Sie war es zu Lebzeiten, und man hat gelegentlich den Eindruck, dass sich dieser besondere Reiz auch nach ihrem Fortgang  immer wieder einmal zu materialisieren vermag. Wie jetzt beim Gastspiel von Rita Feldmeier im Schloßpark Theater Berlin.

    Rita Feldmeier, bekannt vom Potsdamer Hans-Otto-Theater und aus zahlreichen Fernsehrollen, ist hier tatsächlich in Gestik und Mimik Marlene bis in die Fingerspitzen. Das beginnt mit den Gewändern. Sie betritt, werbewirksam angekündigt, ein Hotelzimmer, schlank und blond, bekleidet mit einem Hosenanzug aus weit geschnittenem, schwarzem Beinkleid und einer weißen, bis zum Halskragen reichenden, vorn geknöpften Hemdbluse. Ihr zur Seite der Pianist Jörg Daniel Heinzmann, ein sensibler, virtuoser Begleiter, der sich einmal sogar im Duett Marlene hinzugesellt. Später kommt dann noch das legendäre Paillettenkleid zum Einsatz, umrahmt von einer spektakulären weißen Pelzrobe mit langer Schleppe - ein Auftritt, der eigens mit Bewunderungsrufen vom Publikum quittiert wird.

    Die eigentliche Überraschung des Abends ist aber, mit welcher Akkuratesse und Präzision Rita Feldmeier den überlieferten Gesangston von Marlene zu treffen vermag. Das gilt für jedes klangliche Detail und sogar für das nie ganz Oxford-like "th" in ihren englischen Texten. Die Chansonstimme ist gewiß kräftiger als die von weiland Marlene, aber Rita Feldmeier vermag sie wunderbar zu zügeln, wodurch der täuschend ähnliche Eindruck entsteht, auf der Bühne würde wirklich Marlene ihre Songs hauchen. Etwas von der Stimmkraft zeigt sich in "La vie en rose", wo Rita Feldmeier in der Nähe von Edith Piaf landet.

    Als roter Faden für die Songauswahl wird geschickterweise keine chronologische Reihung, sondern eher eine thematische Bündelung gewählt (Regie: Achim Wolff). So beginnt Marlene mit einigen schlichten Songs, die auch zu den weniger bekannten gehören, und sie steigert diesen Bekanntheitsgrad bis zu den besonders applaudierten Nummern, die ihren Vortragsstil bekannt und beliebt gemacht haben. Dazu gehört natürlich die temperamentvolle "fesche Lola", aber auch der Umstand, dass Marlene "von Kopf bis Fuss auf Liebe eingestellt" ist, wie sie das erstmals im "Blauen Engel" filmisch kundgegeben hat. Der begeisterte Zuhörer vernimmt "Mein Mann ist verhindert, er kann Sie unmöglich seh'n" ebenso wie Pete Seegers "Weißt Du, wo die Blumen sind ?" Eine Verbeugung vor der Hauptstadt ist die Berlin-Sequenz, worin sich "Allein in einer großen Stadt" ebenso findet wie "Das war sein Milieu". Der gesprochene verbindende Text erinnert auch an die ambivalente Resonanz, die Marlenes erster Berliner Auftritt nach dem Zweiten Weltkrieg gefunden hatte.

    Nach jedem Chanson spendet das Publikum begeisterten Applaus und will die Künstlerin samt ihrem Begleiter am Schluß gar nicht von der Bühne lassen - zumal sie abschließend bekennt, "noch einen Koffer in Berlin" zu haben.

    Horst Rödiger

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    2 von 2 Person(en) gefiel diese Kritik

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