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Ich dachte glücklich und ich war glücklich“. Doris Day hat diesen Satz gesagt und er lässt ahnen, wie die oft zu Unrecht in die Schublade der biederen „Sauberfrau“ gesteckte Sängerin und Schauspielerin es trotz widriger Umstände immer wieder geschafft hat, sich in ihrem Leben neu zu orientieren.
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Das Schlosspark Theater hat diese beeindruckende Lebensgeschichte nun auf die Bühne gebracht, am 11. September war Uraufführung von Doris Day - Day by Day.
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Keine geringere als Musical Star Angelika Milster schlüpft in die Rolle der Hollywood-Ikone, es ist erstaunlich, wie sie es trotz ihres ganz eigenen Typus schafft, die ebenfalls charakteristische Person Doris Day zu verkörpern, ohne damit zu irritieren. Vielleicht weil sie mit großer Bühnenpräsenz gleichzeitig kraftvoll und zurückgenommen charmant spielt, ihr gelingt, das Publikum mit ihrer beeindruckenden Stimme von Beginn an zu berühren.
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Musikalisch unterstützt wird sie von einer Liveband; Ferdinand von Seebach, vertraut in der Leitung von musikalischen Theaterproduktionen, hat erfolgreich ein Ensemble von Musikern zusammengestellt, das in dieser Formation vorher noch nicht gespielt hat.
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Ihre drei Schauspielkollegen, die mit ihr auf der Bühne agieren, nehmen allesamt verschiedenste Rollen von Personen ein, die in Days Leben eine Rolle spielten oder die Zeit porträtierten: Nini Stadlmann beispielsweise überzeugt mit einer äußerst humorigen Einlage, wenn sie zusammen mit zwei Pappfiguren, die sie im Arm hält, die drei Andrew Sisters mimt oder mit ihren Kollegen Sascha Rotermund und Tobias Licht, alternierend mit Marco Billep, und entsprechenden Kostümen der Hippie-Ära Rechnung trägt.
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Autor Rainer Lewandowski entwickelte zusammen mit Regisseur Holger Hauer die Bühnenfassung dieses wechselhaften Lebens eigens für das Steglitzer Theater, lässt die wichtigsten Lebensstationen der US-amerikanischen Schauspielerin und Sängerin mit etlichen Welthits, gefühlvollen Balladen und humorvollen Liedern der 50er und 60er Jahre abwechseln und in deutscher und englischer Sprache lebendig werden.
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Dabei wollte Doris von Kappelhoff, wie Day eigentlich heißt, nur Hausfrau und Mutter in einer guten Ehe sein. Stattdessen trimmten die Eltern sie früh in Richtung Bühnenerfolge, und als nach einem schweren Autounfall das Tanzen unmöglich wurde, wechselte sie zum Singen. Das sich dann zu weitaus mehr als einer Verlegenheitslösung entpuppte, wie sich alsbald herausstellen sollte. Es folgte die erste Liebe und deren Ende, es warteten die Aufgaben, sich aus unerfreulichen Ehen und von brutalen und skrupellos geldgierigen Ehemännern zu befreien und den Tod des einzigen Sohnes zu verarbeiten, bevor sie sich heute ganz dem Tierschutz verschrieben hat.
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Holger Hauer hat die tragischen und komischen Momente kurzweilig inszeniert, das Publikum dankt mit überschwänglichem, langanhaltendem Applaus, den Angelika Milster mit einer weiteren Gesangseinlage "Que Sera, Sera" beantwortet, bei der sie stimmgewaltig aus dem Publikum, u.a. von zahlreichen Musical-Kollegen, die dem Premierenabend beiwohnen, unterstützt wird. Eine gelungene Eröffnung der neuen Spielsaison.