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Schaubühne am Lehniner Platz
www.schaubuehne.de
Kurfürstendamm 153 - 10709 Berlin
Telefon: 030 890023
SPIELPLAN & KARTEN

House of Dance

Bewertung und Kritik zu

HOUSE OF DANCE 
von Tina Satter
Premiere: 19. April 2023 
Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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Zum Inhalt: Ein Vormittag in einem Tanzstudio in einer Kleinstadt. Es ist der Tag vor dem großen Vortanzen in der örtlichen Gemeindehalle. Der Tag, an dem Toni hofft, einen Platz in der »Teen Tap Dance Road Show« zu ergattern. Dank der Aufnahme in die reisende Stepptanzgruppe könnte Toni die verhasste Kleinstadt endlich verlassen und in der logischen Folge der Ereignisse noch vor dem 40. Lebensjahr Millionen verdienen. Tonis Tanzlehrer Martle hat zwar noch nie etwas von der Truppe gehört, aber er hat trotzdem eine Choreografie parat: Das »L’Accapella de Jim«, oder, wie es in Barcelona genannt wird, das »Capella Jim«. Doch die Probe wird immer wieder gestört. Tonis Stiefeltern schicken ständig Nachrichten aufs Handy, der Pianist Jo, der eigentlich für die diskrete musikalische Unterstützung verantwortlich ist, scheint über irgendetwas schlecht gelaunt zu sein und drängt sich immer wieder mehr oder weniger penetrant in der Vordergrund. Und dann erscheint auch noch Gigi, die auf der verzweifelten Suche nach ihrem verschwundenen Balletttrikot ist, möglicherweise einmal mit Martle zusammen war und eigentlich Hausverbot hat … »House of Dance« zeigt eine Welt, in der die Existenz in der Kleinstadt die großen Träume zu ersticken droht, in der die Sehnsüchte und Wünsche der Menschen aber unter der Oberfläche trotz aller Widerstände hartnäckig weiterleben.

Mit: Holger Bülow, Henri Maximilian Jakobs, Genija Rykova, Hêvîn Tekin

Regie: Tina Satter
Bühne: Parker Lutz
Kostüme: Enver Chakartash
Musik und Sounddesign: Chris Giarmo
Dramaturgie: Bettina Ehrlich
Licht: Erich Schneider

3.0 von 5 Sterne
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Stepptanz-Stück
1 Jahr her.
Kritik

''Im Gegensatz zum hochpolitischen Thema der Festnahme der texanischen Whistleblowerin Reality Winner, deren Verhör durch FBI-Agenten Tina Satter in ihrem Stück Is This A Room wortwörtlich reenactet hat, ist House of Dance ein eher unscheinbarer Text über den Traum einer Amateurkünstlerin mal im Rampenlicht zu stehen, aber zu wissen, dass dies vermutlich nie geschehen wird. Entsprechend bescheiden ist auch das Engagement des Tanzlehrers, der vermutlich schon einige Dauer-Talente betreut hat. Sein Pianist versucht ebenfalls immer wieder aus dem Begleitschatten heraus zu tanzen. Später erscheint noch eine weitere Tänzerin namens Gigi (Genija Rykova), die ihr verlorenes Tanzdress sucht und sich nicht von Martle vertreiben lässt. Scheinbar hatten die beiden mal was miteinander. Er will sie zunächst immer wieder hinauswerfen. Sie steppt sich aber beharrlich ins Bild zurück. Der Abend bietet dafür einige Solonummern und Gruppenauftritte. Eigens dafür haben alle den Stepptanz erlernt. Was hier und da etwas holpert aber mit ein paar Gesangseinlagen ergänzt wird.

Viel mehr über die vier ProtagonistInnen erfährt das Publikum an diesem kaum 80 Minuten langen Abend nicht. Toni bekommt öfter Textnachrichten aufs Handy. Die seien von ihrer Stiefmutter. Ein wohl problematisches Familienverhältnis. Auch der Clinch zwischen den anderen wird nicht aufgelöst. Es geht weiter nur darum Toni für das Vortanzen zu konditionieren. Martle prahlt mit einer Gruppenchoreografie "Capella Jim" aus Barcelona und erklärt Toni, dass sie beim Tanzen immer eine Geschichte erzählen muss. Das mündet in eine krude Maskeraden-Show eines Zombiefilms. Die vier leuchten in ihren Glitzerkostümen (Enver Chakartash) mit Zylinder und Stock, als wären sie für kurze Zeit berühmte Tanzpaare der Filmgeschichte. An diesen Mythen arbeitet sich Satters Stück ebenso ab, wie sie zur Erdung auch kleine ironische Slapstick-Nummern einbaut. Nur zweimal hebt das Tanzstück zu ungeahnten philosophischen Höhen ab. Toni erkennt am Ende, dass sie sich von sich selbst entfernen muss, um sie selbst zu sein. Mehr will dieser relativ undramatische Abend gar nicht und ist damit für ein Internationales Dramatik-Festival vielleicht etwas zu leicht geraten.'' Stefan Bock am 21. April 2023 auf KULTURA-EXTRA

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