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Schaubühne am Lehniner Platz
www.schaubuehne.de
Kurfürstendamm 153 - 10709 Berlin
Telefon: 030 890023
SPIELPLAN & KARTEN

Die Möwe

Bewertung und Kritik zu

DIE MÖWE 
von Anton Tschechow
Regie: Thomas Ostermeier 
Premiere: 7. März 2023 
Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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Zum Inhalt: Sommer, ein Landhaus nach Sonnenuntergang. Konstantin hat zusammen mit Nina, in die er unsterblich verliebt ist, eine Open-Air-Aufführung vorbereitet, die das Theater revolutionieren und ein neues Zeitalter in der Kunst einläuten soll. Konstantin ist Autor und Regisseur des bahnbrechenden Monologs, Nina, die davon träumt, Schauspielerin zu werden, spielt. Im Publikum sitzen Konstantins Onkel, der Besitzer des Landhauses, Freund_innen und Nachbar_innen, aber vor allem sitzen dort diejenigen, auf deren Lob und Anerkennung Konstantin am meisten hofft: seine Mutter, die berühmte Schauspielerin Arkadina, und ihr Geliebter, der Erfolgsautor Trigorin. Doch Konstantins schlimmste Befürchtung trifft ein: Noch bevor das Stück zu Ende ist, fängt Arkadina an, sich öffentlich und hemmungslos über das dürftige Talent ihres Sohnes lustig zu machen. Konstantin, zutiefst gekränkt, verliert die Nerven und ein Streit bricht aus. Die nächsten Tage und Wochen über wird die Situation immer unerträglicher: Nina fühlt sich zu Trigorin hingezogen, Trigorin fühlt sich davon geschmeichelt, Arkadina wird immer eifersüchtiger und Konstantin gerät in eine existenzielle persönliche und künstlerische Krise ...

Mit: Thomas Bading, İlknur Bahadır, Stephanie Eidt, Laurenz Laufenberg, Joachim Meyerhoff, David Ruland, Renato Schuch, Alina Vimbai Strähler, Hêvîn Tekin, Axel Wandtke

Regie: Thomas Ostermeier
Bühne: Jan Pappelbaum / Thomas Ostermeier
Mitarbeit Bühne: Ulla Willis
Assistenz Bühne: Tina Hübner
Kostüme: Nehle Balkhausen
Musik: Nils Ostendorf
Dramaturgie: Maja Zade
Licht: Erich Schneider

3.0 von 5 Sterne
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Schillernd schrullig: Joachim Meyerhoff
1 Jahr her.
Kritik

''Anders ist das bei Joachim Meyerhoff, dem eindeutigen Star des Abends, dessen erfolgsverwöhnter Schriftsteller Trigorin tatsächlich ein wenig an seiner scheußlichen Selbstbesessenheit zu leiden scheint. Gerade die humorlose Schrulligkeit, die er diesem gebeugten Intellektuellen mit Halbglatze und Lesebrille abringt, ist komisch und seltsam rührend.

Meyerhoff kann Komödie. Alina Vimbai Strähler dagegen spielt als junge Nina großes Drama. Die anderen Schauspieler:innen verorten sich irgendwo zwischen krachledernem Humor, hysterischen Anfällen und psychologischem Spiel, so als stünde jede und jeder in einem anderem Stück auf der Bühne. Diese unterschiedlichen Interpretationen mögen auch daher kommen, dass jedes Ensemblemitglied den eigenen Rollentext in die Gegenwart übertragen durfte.'' schreibt Barbara Behrendt auf rbbKultur

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Unterhaltsamer Abend mit Kollateralschäden
1 Jahr her.
Kritik

''Der letzte Tschechow an der Schaubühne, der es zum THEATERTREFFEN schaffte, war 1999 ein Onkel Wanja von Andrea Breth in ihrer letzten Spielzeit als Intendantin. Von ihr war auch die letzte Inszenierung der Möwe im Haus am Lehniner Platz. Also alles ziemlich lange her, und somit fühlt man die Last der Jahre wie Mehltau auch auf Ostermeiers neuer Inszenierung liegen, obwohl die mit langen Ästen raumgreifende Platane (Bühne: Jan Pappelbaum/ Thomas Ostermeier) und Vogelgezwitscher einen Hauch von Sommerfrische in den Saal B der Schaubühne bringen. Auf einem der Äste an diesem naturalistischen Bühnengewächs liegt ganz in Schwarz und rauchend die Schauspielerin Hêvîn Tekin als Mascha, dauerdepressive Tochter des Gutsverwalters Schamrajew, die seit gefühlten 20 Jahren ihr Bühnendasein als Gothic-Girl mit Alkoholproblem fristet. Ihr gehört der Trinkspruch des Abends: „Auf die Männer, die wir lieben und die Penner, die wir kriegen.“

Den anderen Figuren in diesem Stück geht es nicht sehr viel anders. Sie alle tragen ihren Ennui wie ein einmal eingeübtes Klischee tapfer durch den Abend. Mal getarnt in der Pose der blonden Diva Arkadina von Stephanie Eidt oder der des dauereingeschnappten Künstlers Konstantin (Laurenz Laufenberg) oder des schwafelnden Dichterstars Trigorin (Jochachim Meyerhoff). Meyerhoff holt damit zumindest die meisten Lacher ab. Ansonsten klagt man hier so gut man kann. Der eine ist des Lebens überdrüssig, der andere hat noch gar nicht richtig angefangen zu leben, obwohl es schon ans Sterben geht. Axel Wandke als alternder Frauenheld und -arzt vermag Thomas Badings lamentierendem Staatspensionär Sorin kaum Trost zu spenden. Viel Lebens- und Liebesleid treibt diese Gesellschaft auf dem Lande um. An der Schaubühne mit sanft modernisiertem Text im Brandenburgischen verortet, trinkt man Bier und Wodka zur Spreewaldgurke. Und wenn ein Düsenjäger geräuschvoll aus dem Off vorüber donnert, blickt alles nach oben und hält kurz inne.'' schreibt Stefan Bock am 11. März 2023 auf KULTURA-EXTRA

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Ein überdimensionaler Baum und Meyerhoff ragen zwischen Karikaturen heraus
1 Jahr her.
Kritik

Zwei Zentren hat Thomas Ostermeiers fast dreistündige Tschechow-Annäherung „Die Möwe“: erstens die ausladende Platane, die Stamm-Bühnenbildner Jan Pappelbaum, aufgebaut hat. Sie überwölbt mit ihren Ästen und Blättern auch die ersten Reihen, die im Halbkreis um die Spielfläche angeordnet wurden, und eignet sich auch als Kletter- und Abenteuerspielplatz für das Ensemble. Natürlich ist dieses eindrucksvolle Baum-Imitat eine Reminiszenz an die Geschichte des Hauses, als Peter Stein seine „Drei Schwestern“ 1984 noch vor echten Birken leiden und seufzen ließ.

Zweitens prägt Joachim Meyerhoff diesen Abend. Zwischen all den überzeichneten Karikaturen ist sein Trigorin die einzig ernstzunehmende Figur, die von Tschechows Vorlage übrigblieb. Es ist wunderbar mitanzusehen, wie er mit Halbglatze und nerdigem Nickelbrillen-Look vor sich hin mansplaint und das Charakterbild des Schriftstellers voller Welt- und Selbstekel entwirft.

In diesem Mittelteil findet die fast dreistündigen Inszenierung für kurze Zeit zu sich. Davor und danach schlingert sie unsicher vor sich hin. Von verschiedenen Arten der Liebe zu erzählen, war Ostermeiers Plan. Im Programmheft sind dazu einige schöne Texte von Eva Ilouz und Co. versammelt. Doch auf der Bühne ist davon wenig zu merken: über weite Strecken erleben wir nur stark überzeichnete Karikaturen, die sich irgendwo zwischen „Klamotte“ (Rüdiger Schaper im Tagesspiegel) und „Boulevardkomödie“ (Christine Dössel in der SZ) abkämpfen.

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