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    Renaissance Theater Berlin
    www.renaissance-theater.de
    Knesebeckstr. 100 - 10623 Berlin
    Telefon: 030 3159730
    SPIELPLAN & KARTEN

    Hinter der Fassade

    Bewertung und Kritik zu

    HINTER DER FASSADE (Die Kehrseite der Medaille)
    von Florian Zeller
    Regie: Ulrich Waller
    Premiere: 9. November 2017 
    Renaissance Theater Berlin

    Zum Inhalt: Patrick und Laurence haben sich getrennt! Ein Schock für ihre langjährigen Freunde Isabelle und Daniel. Und als ob das nicht genug wäre, hat Patrick auch gleich eine neue Freundin. Und als ob das nicht schon wirklich mehr als genug wäre, lädt Daniel die beiden in einem schwachen Moment auch noch zum Abendessen ein, damit man sich ganz "ungezwungen" kennenlernen kann. Isabelle, immerhin Laurence’ gute Freundin, ist zunächst erbost und wittert außerdem Gefahr. Was, wenn Daniel durch das junge Glück ebenfalls auf dumme Gedanken kommt? Doch sie besinnt sich auf die altbewährte Methode "sei deinen Freunden nah, sei deinen Feinden noch näher" und stimmt dem Essen zu. Und tatsächlich ist Emma ein wenig zu jung, zu reizend, zu schön und Patrick ein wenig zu glücklich, um das traute Eheglück von Isabelle und Daniel nicht in seinen Grundfesten zu erschüttern. 

    Mit Herbert Knaup, Christin König, Stephan Schad, Sinja Dieks

    Regie: Ulrich Waller
    Bühne: Raimund Bauer
    Kostüme: Ilse Welter

    4.5 von 5 Sterne
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    Komplize Publikum
    6 years ago
    Kritik

    Mit seiner ergänzenden Import-Politik hatte das Berliner Renaissance-Theater in letzter Zeit immer Glück. Neuestes Beispiel ist die Berliner Premiere der Komödie „Hinter der Fassade“ vom französischen Literaten Florian Zeller, einer Aufführung, die im Hamburger St.-Pauli-Theater am 5. Dezember des Vorjahres erstmals zu sehen gewesen war. Vom selben Autor stammt „Der Vater“, schon zuvor mit Erfolg auf der Charlottenburger Bühne gezeigt. Überdies ist in der deutschen Erstaufführung von Zellers  2015 veröffentlichtem Stück  jetzt mit Herbert Knaup einer der bekanntesten deutschen Fernsehdarsteller live zu erleben. 

     

    In Florian Zellers Stück „Hinter der Fassade“ (Originaltitel „L’envers du décor“) wird „laut gedacht“ - ein ebenso einfacher wie frappierend wirksamer Trick, den er bei seinem Landsmann Pierre de Marivaux studiert haben dürfte. Auf diese Weise werden die kleinen Alltagslügen pausenlos und zum großen Vergnügen des Publikums entlarvt. Wer sich fragt, ob dieser Kniff denn einen ganzen Theaterabend trägt, kann sich hier vom amüsanten Funktionieren der Methode überzeugen. 

    Daniel (Herbert Knaup), Verlagslektor und ein Weichei mit Macho-Fassade, versucht seiner Frau Isabelle (Cristin König) beizubringen, dass er sich hat breitschlagen lassen, seinen Freund Patrick (Stephan Schad) samt dessen neuer Freundin Emma (Sinja Dieks) zum Essen einzuladen. Daniel erwartet, dass seine Frau dies als eklatante Taktlosigkeit ablehnen wird, da sie mit Patricks bisheriger Frau Laurence eng befreundet war. Sofort setzen die zur Seite gesprochenen Kommentare ein, die das jeweils eben Gesagte konterkarieren und als scheinheilige Taktik entlarven. Beim Publikum findet diese Doppelgleisigkeit  sofort großes und mit Applaus bedachtes Verständnis. Zur Überraschung von Daniel schlägt Isabelle aber selbst vor, das neue Paar gleich am nächsten Samstag einzuladen, und sie hat damit den Gang der Handlung wieder im Griff. Es kommt, wie es kommen muss: Patrick stellt die neue Flamme vor, und Daniel empfängt von der jungen Blondine sofort erotische Impulse. Isabelle ihrerseits lehnt sie anfangs erwartungsgemäß ab, entwickelt aber später im Gespräch ein gewisses Verständnis. Stattdessen entwickelt Daniel schrittweise eine Abneigung gegen seinen langjährigen Freund Patrick und seine Emma. Am Ende kann Isabelle augenzwinkernd verkünden, dass sie als Siegerin aus dem ganzen Geplänkel hervorgegangen ist. 

    Die Inszenierung von Ulrich Waller läuft flott und ohne Brüche. Das geschickt konstruierte Zweizimmer-Bühnenbild von Raimund Bauer ist dabei eine gute Unterstützung. Natürlich hat Herbert Knaup als Daniel die dankbarste Rolle, die er mit Geschick und Temperament gestaltet, wobei ihm die manchmal im Maschinengewehrtempo hervorgestoßenen Seitenhiebe besonders treffend gelingen. Cristin König entwickelt mehr den intellektuellen Charme einer Lehrerin. Stephan Schad bringt die überwältigende Lust an Emma sehr überzeugend zum Ausdruck, und Sinja Dieks ist in Bestform dieses Paradebeispiel von verführerischer Jugendlichkeit mit Kaninchenjacke und einem Kleid aus durchbrochenem Stoff, der viel Durchblick erlaubt. 

    Das Publikum ist während des ganzen Stückes quasi der Komplize der Akteure und zeigt größtes Verständnis für die taktischen Winkelzüge. Gutgelaunter, reichlicher Beifall für das gesamte Ensemble. 

    http://roedigeronline.de

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    1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
    Eine wunderbar ironische Vorführung vom Leben als Theater der Träume
    6 years ago
    Kritik
    ''Herbert Knaup kassiert für seinen Balance-Akt zwischen scheinbarem Spießer und heimlichen Erotomanen reichlich viele Lacher und Szenen-Applaus. Sinja Dieks spielt ihre Emma als leicht prollige, freche Göre, die wiederum auch ihre feinfühligen, zärtlichen Saiten und Momente hat. Stephan Schad suhlt sich als Patrick darin, es geschafft, die Fesseln des spießigen Alltags und des Ehe-Gefängnisses abgeschüttelt zu haben, und doch ahnt er bereits, dass er vielleicht sehenden Auges nicht in die Freiheit, sondern in sein Unglück rennt. Cristin König ist als Isabelle die Verkörperung einer bürgerlichen Fassade: immer höflich, immer korrekt, immer gut frisiert und mit einem sanften Lächeln auf dien Lippen, aber natürlich brodelt es in ihr, möchte auch sie gern aus ihrer heilen Welt ausbrechen. Alle Figuren haben etwas Ambivalentes, alle schrammen immer knapp am Klischee vorbei, und so wird es ein recht unterhaltsamer und kurzweiliger Abend, der uns vergnüglich vor Augen führt, dass wir fast nie das laut sagen, was wir leise denken, fast nie das tun, was wir wollen; dass uns diese Ambivalenz zermürbt, wir aber ahnen, dass das Leben genau so ist: ein Versteck-Spiel, ein Theater der Träume, eben das, was uns die tollen Schauspieler da auf der Bühne gerade so wunderbar ironisch vorführen.'' schreibt Frank Dietschreit auf kulturradio.de
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    1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
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