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    Bette & Joan

    Bewertung und Kritik zu

    BETTE & JOAN
    von Anton Burge
    Regie: Folke Braband 
    Premiere: 18. Juni 2017 
    Komödie am Kurfürstendamm im Theater am Potsdamer Platz, Berlin

    Inhalt: Bette Davis und Joan Crawford, zwei der ganz großen Hollywood Legenden, treffen bei den Dreharbeiten zum Kultfilm »Was geschah wirklich mit Baby Jane?« aufeinander. Beide sind am Tiefpunkt ihrer Karriere und der Film soll sie wieder an die Spitze katapultieren, ein Scheitern ist nicht vorgesehen. Genauso groß wie die Egos der beiden oscarprämierten Filmdiven ist die Fehde, die sie am Set miteinander austragen. Hinter dem heftigen, bitterkomischen Schlagabtausch lernen wir zwei sensible Frauen kennen, die sich mit all ihren Unsicherheiten im gnadenlosen Hollywoodtheater, wie im eigenen Leben, immer wieder neu behaupten müssen. Als Schauspielerinnen sind sie mit ihrer Intensität und ihrem Mut, moderne Frauenschicksale schonungslos zu zeichnen, ihrer Zeit weit voraus.

    mit Manon Straché und Désirée Nick

    Regie: Folke Braband
    Ausstattung: Stephan Dietrich
    Musikalische Leitung: Felix Huber
    Kamera und Schnitt: Takis Pagonis


    WIR EMPFEHLEN

    4.0 von 5 Sterne
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    hollywood-diven und ihre brüchigen allüren
    6 years ago
    Kritik
    youtube, instagram, trash-tv, umsatzgierige blockbuster. diven gibt’s nicht mehr. selbst désirée nick, die sich gern dafür hält, taucht zu oft im trashsumpf ab und ruiniert damit dann doch ihr diszipliniertes wohlerzogensein. schlau schnappte sie sich aber die rolle der showstardiva joan crawford und streift sich dieses glamouröse wesen für die theaterbühne über, brünett statt blond. nick kokettiert sofort mit einem spagat, korsett-tauglichen proportionen und glänzt madamig als bühnenverschnitt der 1905 geborenen leinwandbeauty. manon straché (blond statt brünett) gibt in „bette & joan“ die so andere dame hollywoods. bette davis, drei jahre jünger als crawford, deren große melancholische augen kim carnes mit dem song „bette davis eyes“ verewigte. straché kann auch so gucken und platziert sich adrett, kompakt und schnoddrig in die kudammtheater-kulisse. die zeigt die plüschigen garderoben der ziemlich vom leben ramponierten diven, spiegelwand an spiegelwand. das alte mädchen bette davis putzt ein ebenbild von püppchen, crawford flippt wegen aluminiumbügeln aus. am telefon. die assistentin muss hier einiges aushalten, auch bob, der regisseur, hängt zwischen den ansprüchen der alternden diven, die von ihm einen weg aus der talsohle der ermüdeten karriere erhoffen. es ist anfang der sechziger jahre. was geschah denn nun wirklich mit baby jane? das beantwortet das theaterstück nicht (die story sollte der zuschauer zumindest quergelesen haben, besser noch das schwarzweiße bitterböse schwesterndrama gesehen haben). regisseur folke braband ließ strachè und nick aber thrillige szenen nachspielen und die trailer in s/w sind atmosphärisch und amüsant skurril. aufhänger ist aber die probe zur szene, in der crawford im rollstuhl von davis angegangen wird. eine demütigung für crawford (die sich dafür heimlich rächt), ein giftiger genuss für davis (die das bemerkt). braband lässt die diven aus ihren leben und seelischen zuständen monologisieren, sich einander besuchen in den garderoben, den schein wahren, die gemeinsamkeiten nicht vertuschen. robert aldrich, der den film drehte, wähnt man nur am telefon, er als dritte figur auf der bühne hätte dem lauf der diven-dinge mehr dynamik verliehen. so bleibt der spannungsbogen auch nach der pause ausstaffiert gemütlich. straché und nick sind einander ebenbürtig, straché darf als davis mehr rumpampen und das liegt ihr im ostdeutschen blut, nick verfängt sich anfangs erstmal in ihrer dozierenden interpretation einer schauspielerin. ein jahr nach der premiere in hamburg zeigt das kudammtheater „bette & joan“ nun zielgruppennah, die vielen reihen müssen sich trotzdem erst einmal füllen. und das interesse für einen plötzlichen diven-anmarsch geweckt werden.
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    2 von 2 Person(en) gefiel diese Kritik
    Zwei Diven prallen aufeinander.
    6 years ago
    Kritik
    Ein schwieriger Film, ein geradezu grotesker Film: [i]What ever happened to Baby Jane?[/i] Der 1962 von Robert Aldrich gedrehte Thriller handelt von den Schwestern Jane und Blanche. Während Jane als Kinderstar Erfolge feiert, steigt Blanche erst in älteren Jahren zum großen Filmstar auf, ihre Schwester dagegen verschwindet sang- und klanglos aus dem Rampenlicht. Auf dem Zenit ihres Erfolges hat Blanche dann aber einen furchtbaren Autounfall und ist danach an einen Rollstuhl gefesselt. Die beiden Schwestern leben, Jahre später, vom Schicksal ungewollt aneinander gebunden, zurückgezogen in einer Hollywood-Villa. Beide zehren von vergangenem Ruhm, von verlorenem Glanz. Jane ist mittlerweile Alkoholikerin und lebt größtenteils in einer Traumwelt. Als sie immer mehr den Bezug zur Realität zu verlieren droht, versucht Blanche Hilfe zu alarmieren und Jane einweisen zu lassen. Doch, hilflos an den Rollstuhl gefesselt und ihrer Schwester ausgeliefert, kann sie kaum etwas tun. Und Jane rächt sich für jedes Aufbegehren mit immer grausigeren Strafen. Für Blanche scheint es keinen Ausweg zu geben und die Schwestern trudeln unausweichlich auf einen Abgrund zu, vor dem es kein Entrinnen gibt – vielleicht für keine von ihnen. 1962 – die Glanzzeit des Kinofilms ist vorbei, der Aufstieg des Fernsehens beginnt. Hollywood befindet sich mitten in einem heftigen Umbruch. Für seinen Film [i]What ever happened to Baby Jane? [/i]kann Regisseur Aldrich die Hollywooddiva Joan Crawford gewinnen, die sich zu diesem Zeitpunkt schon weitestgehend aus dem Filmgeschäft zurückgezogen hatte. Nach ihrer Hochzeit mit Pepsi-Mogul Alfred Steele widmete sie sich vor allem der Werbung für diesen Konzern. Crawford gelingt es wiederum, Bette Davies zu überzeugen. Die beiden Sterne der goldenen Filmära sind mittlerweile am verglühen. Die Frauen, denen schon lange eine böse Rivalität von der Presse angedichtet wurde, kämpfen beide auf ihre Art damit, unsanft vom Thron gestoßen worden zu sein. Im Theater am Kudamm wird nun in[i] Bette & Joan[/i] erzählt, wie diese beiden großen Diven aufeinandertreffen. Bei den Dreharbeiten zu diesem Thriller, sie spielen Schwestern die einander hassen und fürchten und doch nicht loslassen können. Man sagte, sie wären auch im wahren Leben Feindinnen gewesen, aber waren sie das wirklich? Waren sie nicht eher Leidensgenossinnen? Kämpferinnen für ihre Rechte, in einer männerdominierten Welt? Starke, unnachgiebige Persönlichkeiten, die sich, jede auf ihre Art, bis nach ganz oben gearbeitet hatten? Bei einem Blick in ihre Garderoben am Set von [i]What ever happened to Baby Jane? [/i]können wir zuschauen, wie zwei große Egos aufeinander prallen. Manon Straché spielt Bette Davies, die wiederum Jane spielt. Joan Crawford, die im Film die an den Rollstuhl gefesselte Blanche darstellt, wird am Kudamm von Désirée Nick gespielt. Ich bin ziemlich sicher, besser hätte man die beiden Grand Dames gar nicht besetzen können. Die Nick geht ganz auf in ihrer Rolle der dem Alkohol recht zugetanen Crawford, die geradezu besessen von ihrem Äußeren ist. Und die Straché brilliert als kühl-intelligente, niemals um eine Spitzfindigkeit verlegene Bette Davies. Ein Kampf der Titanen, ein spannend anzusehenes Theater-Biografie um zwei der schillernsten Gestalten Hollywoods, die doch auch einfach Frauen waren, mit Liebes- und Familienproblemen, mit Geldsorgen und immer mit einem bangen Auge auf den Presseartikeln. Ein kleines Stück Hollywoodgeschichte bei uns am Kurfürstendamm. ©Nicole Haarhoff - www.berlineransichtssachen.com
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    1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
    Manon & Désirée
    6 years ago
    Kritik
    ''Wohl nicht viel anders wird es auch dem eingangs schon erwähnten Duo Manon, Désirée ergangen sein - es wird sich allem Anschein nach (durch Regisseur Folke Braband) in die "Materie" nach und nach dann eingearbeitet haben lassen. Und sein spürbar leidenschaftlich-intensives Rollenstudium führte letzten Endes zu der glaubwürdig sich (auch zu mir) manifestiert habenden Menschendarstellung.  Das augenscheinlich Tollste dieser Inszenierung war'n die filmisch nachgestellten Szenen aus dem Psychothriller Was geschah wirklich mit Baby Jane?! Quasi als Stück hinter dem Stück, wo es dann, ziemlich parallel, um ''schwesterliche'' Zu- und Abneigungen ging.  Fantastische Kostüme - insbesondere diejenigen von Joan werden durch Désirée mit wollüstigster Trägerinnenwonne akzeptiert und angenommen worden sein.  Sehr, sehr vergnüglich alles Das.'' schreibt Andre Sokolowski am 9. Juli 2017 auf KULTURA-EXTRA
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