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SPIELPLAN & KARTEN

Meisterklasse

Bewertung und Kritik zu

MEISTERKLASSE  
von Terrence McNallys
Regie: Harald Weiler 
Premiere: 13. September 2024 
Komödie am Kurfürstendamm, Berlin

 

Zum Inhalt: Maria Callas. Ein Name wie ein Donnerschlag. Bis heute gilt sie als die herausragendste Sopranistin aller Zeiten. Wenn sie auftrat, blieb sogar die Zeit stehen und hielt den Atem an. Als sie feststellen musste, dass ihre Stimme ihren Ansprüchen nicht mehr genügte, hörte sie mit dem Singen auf und begann, an der Juilliard School in New York zu unterrichten. Von diesen Meisterklassen handelt das Stück.

Die Callas ist erbarmungslos, brutal und gnadenlos fordernd – mit ihren Schüler:innen und mit sich selbst. Eine zweite Zeitebene zeigt in rückblickenden Monologen wichtige Stationen ihres Lebens. Neben ihren unvergesslichen Welterfolgen war sie auch für ihre Launen berüchtigt: In Chicago schlug sie sich mit gleich mehreren Polizisten, in Rom beleidigte sie den Staatspräsidenten und sie überwarf sich mit den Direktoren der Met und der Scala. Nicht zu vergessen, ihre selbstzerstörerische Beziehung zu Aristoteles Onassis. Auf ihrer Suche nach Liebe und echter Geborgenheit ließ sie ihre harte Kindheit in Armut und im Schatten der hübscheren Schwester nie los. In „Meisterklasse“ erleben wir eine zutiefst zerrissene Frau, sensibel und verletzlich, und eine Künstlerin, die es vermochte, Welten zum Einsturz zu bringen.

Terrence McNallys bittersüße Komödie ist wie die Callas selbst: Wundervoll böse und atemberaubend unterhaltsam.

5 von 5 Sterne
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Meisterlich & Klasse
1 Monat her.
Kritik
Maria Callas ist vielen Menschen ein Begriff. Und sicher nicht nur, weil sie sich als Sängerin einen Namen gemacht hat, gilt sie doch immer noch als eine der bedeutendsten Sopranistinnen des 20. Jahrhunderts. Darüber hinaus hat sie auch in ihrem Privatleben für einige Schlagzeilen gesorgt und ist recht jung gestorben.
Einige Jahre vor ihrem Tod unterrichtete sie zeitweilig ausgewählte Meisterklassen an einem Konservatorium in New York und genau dieser Zeit hat der amerikanische Dramatiker Terence McNally mit einem Theaterstück Leben eingehaucht.
Die Komödie am Kurfürstendamm hat dieses nun zur Aufführung gebracht, mit Katja Weitzenböck in der Titelrolle, heute war Premiere im Ernst-Reuter-Saal in Berlin Reinickendorf. Und es hat damit eine sehr gute Wahl getroffen, Weitzenböck zeigt die Vielschichtigkeit der Persona Callas höchst eindrucksvoll, führt auch fast allein durch den Abend.
Und es ist wahrlich kein Geplänkel, wenn sie sich im Dialog mit ihrem Pianisten Manny oder ihren Schauspiel-Schülerinnen bzw. - Schüler befindet. Sie agiert ehrlich, klar und schonungslos, zuweilen auch böse und gerade dies macht den Abend so reizvoll. Denn all ihre Aussagen zeugen von einem hohen Anspruch, an dem sie sich selbst misst, den sie aber auch an andere stellt. Dies ist nicht immer angenehm, vor allem nicht für ihre Gegenüber, die viel aushalten müssen, dies mutet zuweilen auch komisch an. Ihre Schülerinnen und Schüler können aber auch einiges lernen und "mitnehmen", was die große Ausdruckskraft einer Sopranistin oder eines Tenors auf der Bühne angeht, hierfür stand Maria Callas immer, und auch für uns als Zuschauerinnen und Zuschauer erschließt sich diese Welt auf eine neue Art.
Weiterhin gibt sie Einblicke in ihr Privatleben, in ihre Kindheit, in das Verhältnis zu ihrer Schwester und in ihre Beziehung zu Ari, Aristoteles Onassis, mit dem sie eine ambivalente Liebe bis zu ihrem Lebensende verband, der aber auch eine große Verletzlichkeit in ihr ausgelöst hat. Diese Sensiblität zeigt Weitzenböck auch, neben allem zum Teil selbstherrlich anmutenden Gehabe einer Diva, die sie höchst authentisch verkörpert.
Harald Weiler hat die Regie übernommen und zusammen mit Weitzenböck eine Inszenierung geschaffen, die vor allem dadurch begeistert, dass Weitzenböck mit ihrer Interpretation der Callas eine glaubwürdige und intensive Umsetzung gelungen ist.
Vom Publikum gab es Standing Ovations, für beste Unterhaltung mit Tiefgang.
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