Bewertung und Kritik zu
JOY OF LIFE
von Ersan Mondtag und Ensemble
Premiere: 19. Juni 2021
Hebbel am Ufer (HAU), Berlin
Zum Inhalt: Gemeinsam mit einem Ensemble von neun Tänzer:innen entwickelt der Berliner Regisseur Ersan Mondtag am HAU Hebbel am Ufer seine erste choreografische Arbeit und vertieft damit die konzeptuellen und performativen Ansätze von Inszenierungen wie “De Living” (NTGent / HAU 2019). In “Joy of Life” treffen Kinder aus unterschiedlichen Jahrzehnten im Limbus aufeinander. In dieser Welt der Ereignislosigkeit, in der sie weder sterben noch Glückseligkeit erlangen können (Bühne: Stefan Britze), reden sie über ihre Albträume, ihre Aufstände und Schiffbrüche – und über das Tanzen. Einige unter ihnen sind schon lange da. Ihre Körper sind älter geworden, ihre Stimmen, ihr Verhalten und ihr Repertoire an Erfahrungen sind aber immer noch die eines Kindes. Nach einem plötzlichen Stillstand versuchen die Tänzer:innen sich in dieser Zwischenwelt erst mit einfachen Übungen in Form zu halten. Allmählich lernen sie, ihre Bewegungen wieder auf die anderen auszurichten, bis sie als “corps de ballet” ihre ganze Schönheit entfalten, um schließlich in Solos gegeneinander anzutreten. Der Tanz – oder besser das Tanzen – wird zu einer Metapher für unser “in der Welt sein”.
mit Daphne Fernberger, Rob Fordeyn, Yannick Lomboto, Philipp Joy Reinhardt, Jone San Martin, Kate Strong, Ashley Wright, Ulysse Zangs
Choreografie und Regie: Ersan Mondtag
Text: Olga Bach, Diawara Bandiougou, Eva-Maria Bertschy
Musik: Benedikt Brachtel
Bühne: Stefan Britze
Lichtdesign: Rainer Casper
Kostüme: Teresa Vergho
Dramaturgie: Eva-Maria Bertschy