Bewertung und Kritik zu
WHITE PASSING
von Sarah Kilter
Regie: Thirza Bruncken
Premiere: 4. September 2021 (Gastspiel - Autor:innentheatertage)
Deutsches Theater Berlin
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Zum Inhalt: Wo leben wir eigentlich? Was ist das, eine Gesellschaft? Hat das jemand erfunden? Was macht die Polizei den ganzen Tag? Warum haben hier so viele Leute über dreißig immer noch Kinderhände? Wird man bestraft, wenn man ambivalent und äquivalent verwechselt? Ist es ein Akt des Widerstands, wenn man sich an einem sexistischen Popstar ein Beispiel nimmt? Wie und warum feiert man eine Party? Warum beginnen manche Menschen ihre Sätze mit "Vielleicht bin ich auch zu blöd, um das zu verstehen..."? Welche Kompetenzen braucht man als Drogenbeauftragte? Ist eine Rettung möglich, wenn braune Kandiszucker-Sticks in einer kpm-Schale liegen? Fragen über Fragen stellt die Ich-Erzählerin in Sarah Kilters Stück. Fragen an den eigenen Freundeskreis. An sich selbst. An ein Land, auf das sie aus zwei Perspektiven blickt. Denn mit einem Bein lebt sie das Leben der Charlottenburger Mehrheitsgesellschaft, mit dem anderen steht sie im Wedding, wo sie zeitweise beim algerischen Vater aufgewachsen ist. Es ist ihre heimliche Zweitexistenz, denn irgendwie "sieht man das nicht bei ihr", das Migrantische. Sonst hätte man doch ganz anders … sonst wäre man natürlich mit mehr Verständnis …
Mit Meriam Abbas, Julia Preuß, Bettina Schmidt
Regie: Thirza Bruncken
Bühne / Kostüme: Christoph Ernst
Licht: Thomas Kalz
Dramaturgie: Marleen Ilg
Koproduktion mit dem Schauspiel Leipzig