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Berliner Ensemble
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SPIELPLAN & KARTEN

Ein wenig Licht. Und diese Ruhe.

von Sibylle Berg

Ein Stück inspiriert von der Arbeit "Fieldwork" von Jeff Wall, in einer Fassung von Dennis Nolden und Lukas Nowak

Premiere: 5. Dezember 2025, Berliner Ensemble, Neues Haus

Zum Stück: 

Am Abend vor meinem Einmarsch in die besetzten Gebiete sah ich im Fernsehen eine Ansprache von Regierung und Militärführung. Sie haben entschieden, dass wir noch mehr zum BIP beitragen, wenn wir nicht nur Saugroboter, sondern Marschflugkörper konsumieren, auf dem Schlachtfeld. Wo wir uns schlachten, für Land, Bodenschätze, Macht, Grenzen. Zeug."

Sibylle Bergs neues Stück spielt in einer Zukunft, die sich beunruhigend wie unsere Gegenwart anfühlt. Als in Europa ein Krieg zwischen Liechtenstein und Luxemburg ausbricht und mobil gemacht wird, dämmert es auch einem zum Wehrdienst eingezogenen Ingenieur langsam: Vielleicht war die eigene Queerness nie in Einklang mit dem Job in der Rüstungsindustrie zu bringen. Irgendwo im Schutz vor den nächsten Detonationen beginnt er zu forschen: nach der Textur des Denkens, die unsere Welt sein soll. Sibylle Bergs Text ist ein zarter Monolog über die Verzweiflung an unserer Gegenwart – einer Gegenwart, deren Diskurse wie ein Motor im Leerlauf unendlich vor sich hin rotieren – und über die Angst vor den wiederkehrenden Militarisierungstendenzen in unserer Gesellschaft. Inspiriert von der Fotografie "Fieldwork" des kanadischen Künstlers Jeff Wall nimmt Sibylle Berg an der Abbruchkante unserer Epoche Platz. Mit Musik. Und ein bisschen Stille.

Mit "Ein wenig Licht. Und diese Ruhe." wird nach "RCE" und "Es kann doch nur noch besser werden" bereits der dritte Text von Sibylle Berg am Berliner Ensemble aufgeführt. Der junge Regisseur Dennis Nolden – bis zur Spielzeit 2024/25 Regieassistent am Berliner Ensemble – inszeniert Sibylle Bergs Monolog als Solo mit Gabriel Schneider.

Regie: Dennis Nolden; Bühne/Kostüme: Janina Kuhlmann; Licht: Frédéric Dautier; Dramaturgie: Lukas Nowak

Mit: Gabriel Schneider

1 Kritik

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Tieftrauriger, ratloser Zwischenruf zu Kriegstüchtigkeit und Wehrpflicht
6 Tage her.
Kritik

Noch bitterer und zynischer als ihre vorherigen Texte klingt Sibylle Bergs aktuelles Stück „Ein wenig Licht. Und diese Ruhe“, das im September von Lena Brasch mit Katja Riemann uraufgeführt wurde und pünktlich zum Schülerstreik gegen die Wehrpflicht und Wiedereinführung der Musterung am vergangenen Freitag im Neuen Haus des Berliner Ensembles in einer Fassung von Dennis Nolden (Regie) und Lukas Nowak (Dramaturgie) zur Premiere kam.

Der Text ist als 90minütiger Monolog angelegt, den in Berlin Gabriel Schneider vorträgt. Er setzt die wenigen Pointen, kostet aber vor allem die ruhigen Momente aus: Momente der Einsamkeit, der Verzweiflung, der Angst vor dem Krieg, der draußen tobt. Der ehemalige Rüstungsingenieur, der hier zu uns spricht, hat seinem Job quittiert und schüttelt nur den Kopf. Er versteht die Welt nicht mehr, in der der Verteidigungsminister zur Kriegstüchtigkeit aufruft, die Wehrpflicht wiedereingeführt wird und für Rüstung gegen die Bedrohung getrommelt wird.

Nach der Uraufführung fragte sich Nachtkritiker Jan Fischer: Meint Sibylle Berg das alles ernst? Oder spielt sie nur mit einem Ü50-Boomer-Facebook-Kommentar. Ich meine, es ist ihr sehr ernst damit. Die seit 2024 für Die Partei im Europaparlament sitzende Schriftstellerin macht hier einen tieftraurigen, wütenden Zwischenruf, der zur eigenen Ratlosigkeit steht und genauso scharf die Ratlosigkeit kritisiert, die hinter manchen Phrasen aus dem aktuellen Diskurs über die Sicherheitspolitik durchscheint.

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