Bewertung und Kritik zu
FREMDER ALS DER MOND
Texte von Bertolt Brecht mit Musik von Hanns Eisler u.a.
Regie: Oliver Reese
Premiere: 26. August 2023
Berliner Ensemble
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Zum Inhalt: Stückeschreiber, Theatertheoretiker, politischer Denker, Geflüchteter, Kommunist ohne Parteibuch, Gründer des Berliner Ensembles – all das war Bertolt Brecht. Aber eben auch: begnadeter Lyriker, unermüdlicher Berichterstatter in Arbeitsjournalen und Briefen, Augsburger Singer-Songwriter avant la lettre und "Volkssänger im Zeitalter der Wolkenkratzer", wie ihn das Feuilleton der 1920er Jahre nannte. In fast all seinen großen Theaterstücken sind die Lieder zentral, die Vertonungen seiner Texte durch Komponisten wie Hanns Eisler, Kurt Weill und Paul Dessau sind ebenso weltberühmt wie ihre kanonisch gewordenen Interpretationen durch Therese Giehse, Gisela May, Ernst Busch u.a.
"Fremder als der Mond" verwebt Musikstücke von Eisler und anderen mit Dichtungen und der autobiografischen Prosa Brechts zu einer musikalisch-fragmentarischen Lebenserzählung. Sie handelt vom Werden einer Künstlerpersönlichkeit, von den allgemeinen Schwierigkeiten des Liebeslebens, vom künstlerischen Schaffen in finsteren Zeiten und politischen Kämpfen in drei verschiedenen deutschen Staatssystemen, von Krieg, Exil und Heimkehr und schließlich vom Tod und dem komplexen Verhältnis von Autor und Nachwelt. Denn Brecht, der früh verkündet, dass er "anfange, ein Klassiker zu werden", fragt zugleich provokant: "Warum soll es eine Vergangenheit geben, wenn es eine Zukunft gibt? Warum soll mein Name genannt werden?"
Regie: Oliver Reese
Musikalische Leitung: Adam Benzwi
Bühne: Hansjörg Hartung
Kostüme: Elina Schnizler
Video: Andreas Deinert
Licht: Steffen Heinke
Dramaturgie: Lucien Strauch