Bewertung und Kritik zu
PUSSY - EINE ODE AN DIE MÄNNLICHKEIT
von Stephanie van Batum
Premiere: 14. November 2019
Berliner Ensemble
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Zum Inhalt: Dies ist ein Abend für die Bros, die Diggas, die Kerle, die Homies, die alten, weißen Männer, die Dudes, die Jungs, die Kumpels und die Mannsbilder. Willkommen in der Man Cave! Hier könnt ihr endlich wieder alles sagen und euren Mann stehen. Taucht ein in ein warmes Blubberbad purer Männlichkeit. Aber vor allem: Seid keine Pussy! Onlineforen wie 4chan und Reddit sind zum Spielplatz rechter Kulturkämpfe geworden. Trollige Netzmännerbünde, Alt-Right-Unterstützer und so genannte Männerrechtler postulieren von der Allmacht der Filterblasen und Algorithmen berauscht: Make masculinity great again! Auch in der analogen Welt greift eine verstärkte Sehnsucht nach tradierten Geschlechterbildern und potenter Männlichkeit um sich, die mit dem ganzen "Gender-Gaga“ aufräumen soll.
Stephanie van Batum inszeniert einen toxischen Trip in digitale und analoge Männerphantasien, die im Zeichen des politischen Backlash stehen. Auf einer assoziativen Folie von Disneys Klassiker "Alice im Wunderland" und mit der heilenden Kraft des Humors ausgestattet schickt sie einen männlichen Protagonisten in düstere, groteske und tragikomische Männerwelten, die ihre schlimmsten Ängste im Vorwurf eine "Pussy“ zu sein erfüllt sehen.
Regie: Stephanie van Batum
Bühne/Video: Florian Schaumberger
Kostüme: Bettina Kirmair
Choreografie: Jakob Yaw
Licht: Benjamin Schwigon
Künstlerische Beratung: Clara Topic-Matutin
Mitarbeit Dramaturgie/Übersetzung: Tobias Kluge





