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    Bewertung und Kritik zu

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    GÖTTERDÄMMERUNG 
    von Richard Wagner
    Regie: Valentin Schwarz 
    Premiere: 5. August 2022 
    Bayreuther Festspiele

    Zum Inhalt: Wagner tut in seinem Gesamtkunstwerk alles dafür, die von ihm geschaffene Collage aus verschiedensten Mythen und Stoffen durch eine faszinierende musikalische Formstrenge und durch das Netz der Leitmotive zusammenzuhalten. Diese große Erzählung wollen wir in einer einheitlichen Ästhetik präsentieren – ohne damit einen geschlossenen Weltentwurf behaupten zu wollen, der die Schicksale wie durch ein umgedrehtes Fernrohr als bloßes Ideendrama betrachtet.

    In diesem vierteiligen Familienepos folgen wir den Charakteren mit ihrer je unterschiedlichen Biographie durch die Zeitläufe und sehen ihnen dabei zu, wie sie altern. Eine Welt vergeht, eine neue entsteht. Wir begegnen Menschen in ihrer Tragik und in ihrer Komik, mit ihren Ängsten und mit ihren Träumen, die an der Wirklichkeit zerschellen.

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    SIEGFRIED 
    von Richard Wagner
    Regie: Valentin Schwarz 
    Premiere: 3. August 2022 
    Bayreuther Festspiele

    Mit: Tomasz Konieczny, Andreas Schager, Arnold Bezuyen, Olafur Sigurdarson, Wilhelm Schwinghammer, Okka von der Damerau, Daniela Köhler

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    TRISTAN UND ISOLDE 
    von Richard Wagner
    Regie: Roland Schwab 
    Premiere: 25. Juli 2022 
    Bayreuther Festspiele

    Zum Inhalt: Tristan und Isolde ist das ultimative Stück über die Liebe. Keine Oper, kein Schauspiel, kein Film waren jemals wieder so konsequent, ja radikal in dieser Hinsicht. Von Wagner herausfordernd „Handlung“ genannt, entspinnen sich hier doch weniger Aktionen als Reflexionen über Hingabe und Rache, Tag und Nacht, Weltverneinung und Transzendenz. Schier wahnwitzige Grundbehauptung ist, dass alles Sehnen, alle Liebe nur im Tod Erfüllung findet.

    Nach Zeiten des Misstrauens gegenüber diesen großen Gefühlen und vielen szenischen Ansätzen, diese zu dekonstruieren, möchten wir – im Kontext unserer gegenwärtigen Welt, die sich von apokalyptischen Schrecken bedroht sieht – der Sehnsucht ganz bewusst wieder Raum geben, die wir als existenzielles menschliches Grundbedürfnis verstehen. Schönheit muss stattfinden! Und genauso der Glaube, dass Liebe tatsächlich unsere Welt transzendiert. 

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    TANNHÄUSER 
    von Richard Wagner
    Regie: Tobias Kratzer 
    Premiere: 25. Juli 2011 (Wiederaufnahme: 25.07.2019) 
    Bayreuther Festspiele
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    Zum Inhalt: Der Ritter Tannhäuser trennt sich von den Minnesängern. Auf seiner Fahrt in den Hörselberg kommt er zu Frau Venus, um bei ihr die Wunder der Liebe kennen zu lernen. In ihren Armen vergisst er lange Gott und Ehre und bleibt für ein Jahr voller Sinnesgelüste bei der Göttin. Doch dann ermattet er. Er ekelt sich vor sich selbst und bangt um das Heil seiner Seele. Die Sehnsucht zieht ihn fort. Die Göttin versucht ihn vergebens zurück zu halten. Tannhäuser ruft die Mutter Gottes (Maria) an und verlässt den Berg.
    Im Wald trifft er Ritter und Minnesänger, die auf dem Weg zur Wartburg sind. Sie laden ihn ein, sich an den Sängerkrieg zu beteiligen. Mit leidenschaftlicher Glut besingt er auf der Wartburg die sinnliche Liebe. Über seine Lieder bricht ein Sturm der Entrüstung aus. Doch Elisabeth, die Tochter des Landgrafen auf der Wartburg, nährt sich Tannhäuser in stiller inniger Liebe und nimmt ihn in Schutz. Damit ist sein Leben gerettet, doch Tannhäuser wird verbannt. Er zieht durch die Lande. Elisabeth gedenkt seiner in treuer Ergebenheit.
    Als Büßer kommt er nach Rom. Der Papst soll ihn von seinen Sünden freisprechen. Doch die Vergebung wird ihm verweigert. Als Tannhäuser zu Frau Venus zurückkehren möchte, geschieht ein Wunder. Der Stab in seinen Händen ergrünt und treibt Blätter und Knospen. Der Papst lässt Tannhäuser suchen, doch er wird nicht gefunden. Tannhäuser ist auf dem Weg zur Wartburg. Dort richtet die ihm treu ergebene Elisabeth ihr letztes Gebet für den verlorenen Geliebten an Gott und stirbt. Tannhäuser findet sie auf der Totenbahre vor. Durch ihr heiliges Wirken wird er erlöst. Ihr Herz leuchtet auf und ihm wird bewusst, dass er eine Heiligen gewahrt.

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    DIE WALKÜRE
    von Richard Wagner
    Regie: Frank Castorf 
    Premiere: 27. Juli 2013 (Wiederaufnahme: 31.07.2018)
    Bayreuther Festspiele

    Zum Inhalt: Wotans Vereinigung mit Erda entstammen neun Töchter, die Walküren, die den Kriegshelden im Kampf zur Seite stehen und die Gefallenen nach Walhall zu ewiger Wonne geleiten. Wotans Lieblingskind unter ihnen ist Brünnhilde. Doch den Göttern droht Gefahr von Alberich, der auf die Wiedererringung des Macht verleihenden Rings lauert. Er hat zur Vollbringung seiner Rache an Wotan einen noch ungeborenen Sohn gezeugt, weshalb der Göttervater selbst mit aller Macht nach der Rückerlangung des Rings streben muss, den er den Riesen für den Bau der Götterburg überlassen musste.
    Fafner, alleiniger Herr des Horts und des Rings, hat sich in einen Drachen verwandelt. So hütet er den Ring, den ihm Wotan aufgrund seines Vertrags nicht nehmen darf. Nur ein freier Held, der nicht durch die Göttergesetze gebunden ist, wäre in der Lage, den Ring zurückzugewinnen. Deshalb hat Wotan mit einer Menschenfrau das Geschlecht der Wälsungen, das Zwillingspaar Siegmund und Sieglinde, gezeugt. Hier setzt die Handlung ein.

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    LOHENGRIN
    von Richard Wagner
    Regie: Yuval Sharon 
    Premiere: 25. Juli 2018 
    Bayreuther Festspiele
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    Zum Inhalt: Wie andere große Ideen seines Jahrhunderts hat Wagners Entwurf vom ,Gesamtkunstwerk‘ immer noch etwas Großartiges, Faszinierendes und Utopisches. Er besaß aber auch etwas sehr Individualistisches: Denn die vielen engverflochtenen Elemente einer Oper stammten in den Bayreuther Anfangsjahren allein von einem großen Geist. Aus der Sicht des 21. Jahrhunderts kann man allerdings die Gefahr, die darin liegt, gut erkennen: Wenn man Theater als Gleichnis sozialer Verhältnisse betrachtet, kann einem Wagners Schöpfungsprozess problematisch erscheinen und als extreme „Monomanie“ bezeichnet werden. Die Folgen dieses Modells haben die Weltgeschichte stark und natürlich nicht immer positiv beeinflusst. Man muss aber den Widerspruch erkennen, dass, wenn das Geschaffene durch eine monologische Methode erzeugt wurde, das daraus resultierende Werk verblüffend antiautoritär sein kann. Lieblose oder seelenlose Obrigkeit repräsentiert bei Wagner immer den größten Gegner des freien oder freiseinwollenden Individuums, und Lohengrin, geschrieben in der Zeit des Vormärz, hat einen besonders antiautoritären Charakter.

    Gerade darum ist es schön, mit den Malern Neo Rauch und Rosa Loy hier in Bayreuth – im Haus des Gesamtkunstwerks – eine alternative Arbeitsweise zu kreieren, die einen erweiterten Begriff des Gesamtkunstwerks anbietet. Verschiedenartige Ideen in einem Strom zu vereinen und in ein gemeinsames Schaffen münden zu lassen, um Vielseitigkeit zu erzeugen – oder besser, die Vielseitigkeit des Werks zu treffen: Das war die Aufgabe. Diese Inszenierung ist also der Schnittpunkt vieler Ideen, genau wie die Harmonie dem Einklang unterschiedlicher Stimmen entspricht.

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    DER RING DES NIBELUNGEN
    von Richard Wagner
    Regie: David Merz 
    Premiere: 25. Juli 2013 
    Bayreuther Festspiele
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    Zum Inhalt: Der "Ring des Nibelungen", dieser kühne Zyklus von vier abendfüllenden Musikdramen, beschäftigte den Textdichter und Komponisten von den ersten Plänen bis zur Vollendung über zwanzig Jahre lang. Neu an diesem Zyklus sind die Wortschöpfungen und Alliterationen bzw. Stabreime und auch das kompositorische Verfahren der Leitmotivik.

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    DER FLIEGENDE HOLLÄNDER
    von Richard Wagner
    Regie: Jean Philipp Gloger 
    Premiere: 25.07.2012, Wiederaufnahme: 30.07.2018 
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    Zum Inhalt: Dalands Schiff wurde auf der Heimfahrt vom Sturm überrascht und ankert in einer Bucht, um günstiges Wetter abzuwarten. Die Mannschaft begibt sich zur Ruhe. Auch der von Daland als Wache eingeteilte Steuermann schläft ein ("Mit Gewitter und Sturm"). Mit blutroten Segeln naht in schneller Fahrt ein schwarzes Schiff und wirft neben Dalands Fahrzeug Anker. Ein bleicher Mann in dunkler Kleidung betritt das Ufer. Es ist der fliegende Holländer, der wegen einer Gotteslästerung dazu verdammt wurde, ruhelos die Meere zu befahren. Nur alle sieben Jahre darf er an Land gehen. Die Liebe einer treuen Frau allein kann ihn erlösen. Wieder einmal sind die sieben Jahre verstrichen (Monolog "Die Frist ist um").
    Daland bemerkt das Schiff und kommt mit dem Fremden ins Gespräch, der ihm für ein Obdach in seinem Haus reiche Schätze bietet. Als Daland seine Frage, ob er eine Tochter habe, bejaht, bittet er sogleich um ihre Hand. Daland sieht in dem Mann einen reichen Schwiegersohn und fordert ihn auf, die Heimreise gleich mit ihm zusammen anzutreten. Beide Schiffe stechen in See.

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