HAIMON in «Antigone»

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    3. Akt, 1. Szene 

    Haimon und Kreon. 

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    1449530 1449530 XlHAIMON: 
    Als wie von Gott, himmlisch kommt die Besinnung,
    Mein Vater, die auch ist von allem Gut das beste.
    Mein eigen Leben aber kann es nicht,
    Weiß auch nicht, ob du recht geredt, zu sagen.
    Mag andern zu das Schöne ziehn von nun an,
    Für dich war ich am Leben, zu beschauen,
    Was einer sagt und tut und tadelt, alles.
    Von dir das Auge wäre für das Volk,
    Für Worte, die du gern nicht hörst, zu furchtbar.
    Mir aber ward, zu hören das Vertrauen,
    Und wie die Stadt voll ist von Trauer um die Jungfrau:
    "Die soll, die Unschuldigste von den Weibern,
    So schlecht vergehn ob dem, was sehr ruhmvoll getan war?
    Die ihren Bruder, der in Mord gefallen,
    Vom unbarmherz'gen Hunde grablos wollte
    Nicht fressen lassen, noch der Vögel einem,
    Soll eine solche goldnen Ruhms nicht wert sein?"
    So finster ingeheim kommt das Gerücht uns.
    Wenn dir es aber wohl vonstatten geht,
    Mein Vater, drüber geht kein Eigentum mir.
    Wenn ja der Vater blüht, was steht dann Kindern
    Von gutem Rufe gottesähnlicher,
    Als kindliches Betragen vor dem Vater?
    Und hege nur in dir jetzt keine eigne Sitte,
    Und sage nicht, du habest recht, kein andrer.
    Denn wer allein hält von sich selbst, er habe
    Gedanken nicht und Sprach und Seele wie ein andrer,
    Wenn aufgeschlossen würd ein solcher Mensch,
    Erschien' er leer. An einem Manne aber,
    Wenn irgendwo ein Weiser ist, ist's keine Schande,
    Viel lernen und nichts gar zu weit zu treiben.
    Sieh, wie am Regenbache, der vorbeistürzt,
    Die Bäume all ausweichen; alle denen
    Erwärmet ihr Gezweig; die aber gegenstreben,
    Sind gleich hin; sonst auch, wenn ein habhaft Schiff
    Sich breitmacht und nicht weichen will in etwas,
    Rücklings hinunter von den Ruderbänken
    Muß das zuletzt den Weg und gehet scheitern.
    Gib nach, da wo der Geist ist, schenk uns Ändrung,
    Und wenn im Wort hier aus mir selber auch
    Dabei ist eine jugendliche Meinung,
    Ist alten Geists ein Mann, voll in vollkommnem Wissen;
    Ist dieser nicht dabei, denn selten will es so gehn,
    So ist von Worten auch, die gut sind, gut zu lernen.


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