Bewertung und Kritik zu
Zum Inhalt: Woyzeck – „guter Kerl und armer Teufel“ – ist Soldat und verfügt über ein geringes Auskommen. Er bessert es auf, indem er seinen Hauptmann rasiert und sich der Wissenschaft als Versuchsobjekt zur Verfügung stellt. Denn da sind Marie und sein uneheliches Kind Christian, die versorgt sein wollen. Als ihn Marie betrügt, brechen Angst, Trieb und Hass aus ihm hervor, und er ersticht sie.
„Jeder Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht“, lässt Büchner seinen Woyzeck erkennen und liefert ihm damit die Einsicht in die Spannung, der er selbst ausgesetzt ist. Woyzeck scheitert gnadenlos an seinem Versuch, ein guter Mensch zu sein. Das System, in das er hineingeboren wurde, ist eines der Gewalt. Alle unterliegen ihr. Woyzeck ist kein Einzelfall, sondern Sinnbild eines zutiefst menschlichen Dilemmas. Opfer und Täter zugleich, befindet er sich im Zirkel der Gewalt, unfähig sich daraus zu lösen, und setzt fort, was er erfahren hat. Dabei stattet Büchner ihn und die anderen Figuren mit einer rohen, kraftvollen und bedingungslosen Sprache aus, die berührt und mitnimmt wie die Geschichte selbst.
Bewertung und Kritik zu
Zum Inhalt: Indochina zur französischen Kolonialzeit, Saigon, das Exotische, Dunst und Hitze, Regen, überflutetes Land, ein weißes Mädchen mit rosafarbenem Männerhut und Goldschuhen, eine vaterlose Familie in schwierigen Verhältnissen, eine labile Mutter und zwei höchst problematische Brüder. Ein reicher Chinese mit schwarzer Limousine, der Lärm der Stadt, eine leidenschaftliche Begegnung über alle Konventionen hinweg: Eine Liebe, die keine Zukunft hat und dennoch ein ganzes Leben lang währt, obwohl beide sich nach dem Weggang der Erzählerin nach Paris nie wieder gesprochen haben – bis auf ein einziges Telefonat am Ende.
Bewertung und Kritik zu
Zum Inhalt: Wie klingt er, der Beginn einer neuen Welt? Wie fühlt er sich an? Welche Form nimmt er an? Hat er was mit mir zu tun?
In mir ein Stimmengewirr der Gefühle. Sie brechen sich Bahn. Sie wollen gehört werden. Jedes hat seinen eigenen Rhythmus, seine eigene Energie. Ist das jetzt schon Liebe? Ist das die Revolution?
Das Team um die Regisseurin und Autorin Theresa Henning begibt sich auf die Suche nach Augenblicken, Gefühlen und Worten, die unsere gegenwärtige Situation erlebbar machen. Ohne, dass wir dabei Anfang oder Ende bestimmen könnten. Was zählt, ist der gemeinsame Moment.
Bewertung und Kritik zu
Zum Inhalt: Wie klingt er, der Beginn einer neuen Welt? Wie fühlt er sich an? Welche Form nimmt er an? Hat er was mit mir zu tun?
In mir ein Stimmengewirr der Gefühle. Sie brechen sich Bahn. Sie wollen gehört werden. Jedes hat seinen eigenen Rhythmus, seine eigene Energie. Ist das jetzt schon Liebe? Ist das die Revolution?
Das Team um die Regisseurin und Autorin Theresa Henning begibt sich auf die Suche nach Augenblicken, Gefühlen und Worten, die unsere gegenwärtige Situation erlebbar machen. Ohne, dass wir dabei Anfang oder Ende bestimmen könnten. Was zählt, ist der gemeinsame Moment.
Bewertung und Kritik zu
Zum Inhalt: „Die Politiker die Politiker die Politiker / die Politiker – / Die Politiker die Politiker die Politiker / die Politiker die Politiker – / Die Politiker gehen die verschneiten Abhänge hinab / ich sehe sie aus der Entfernung / Was haben sie vor?“ So beginnt das Theatergedicht von Wolfram Lotz. In poetischen Sprachbildern und musikalischen Wortkaskaden beschreibt der u.a. mit dem deutschen Dramatikerpreis ausgezeichnete Autor die an die Bezeichnung „Politiker“ gebundenen Erwartungshaltungen. Immer tiefer bohrt sich das, was die Politiker können, müssen, dürfen, sollen, nicht sollen und nicht dürfen und überhaupt nicht dürfen, durch das Gehör ins Gehirn und setzt sich bis ins Private fort. Ohne Punkt und Komma fragt Lotz nach unserer eigenen Verantwortlichkeit und der von denen da oben und verwischt diese Grenzen in der nächsten Zeile gleich wieder mit Wumms und Verve. Ein eiskalter Platzregen unbändiger Sprache mit einem Furor, einer Not, einer Trauer und – einem übermütig hüpfenden Witz. Lotz denkt und redet und lacht an gegen Vorurteile und ruft dazu auf, Schuld nicht bei anderen zu suchen und Verantwortung zu delegieren, sondern selbst zu handeln. Der Text ist ein Hilferuf aus der Quarantäne, deren Einsamkeit nur kurz vom Besuch einer Katze unterbrochen wird.
Bewertung und Kritik zu
Zum Inhalt: Was ist der Unterschied zwischen Vulva und Vagina? Wie groß ist die Klitoris? Warum sind uns diese Fragen peinlich? Woher kommt das Bild, das wir von dem sogenannten „weiblichen Geschlechtsorgan“ haben? Warum verdoppelte sich die Zahl der Intimkorrekturen in den letzten fünf Jahren? Was ist der Unterschied zwischen Gender und Geschlecht? Bin ich normal? Will ich das überhaupt sein? Was ist non-binär? Was hat Hautfarbe damit zu tun? Welche Rolle spielt dabei der Erfinder der Kellogg’s Cornflakes? Warum heißt es das ,schwache Geschlecht‘? Wer bestimmt eigentlich, was weiblich ist? Does sex sell? Können wir darüber sprechen?
Bewertung und Kritik zu
Zum Inhalt: Wenige Figuren der Antike rufen heute noch so viel Empathie und Fassungslosigkeit zugleich hervor wie Antigone. Im Kampf gegen König Kreon überschreitet sie – um ihrer Moral gerecht zu werden – das Gesetz: Sie besteht darauf, ihren Bruder Polyneikes zu beerdigen. Er und sein Bruder Eteokles haben sich im Kampf um die Thronfolge der Stadt Theben abgeschlachtet, Polyneikes auf der Seite der Feinde Thebens. König Kreon verbietet jedoch denen, die sich gegen die Stadt erhoben haben, das Begräbnis. Antigone aber begräbt den Körper ihres Bruders und lässt dabei seine Taten genauso wie die Konsequenzen ihrer eigenen außer Acht.
Der 2018 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnete Autor Thomas Köck wird diesen Mythos in einem Auftragswerk für das Schauspiel Hannover einer Revision unterziehen. Dabei nimmt er die Frage nach den Lücken unserer sozialen Wahrnehmung in den Blick, wenn wir handeln als gäbe es keine Alternativen.
Nicht das Prinzip Verwandtschaft steht bei Köck im Zentrum, sondern die beunruhigende Grenze innerhalb jeder Gemeinschaft, die der Umgang mit den Toten aufzeigt: Wer erhält das Recht, begraben und betrauert zu werden?
Bewertung und Kritik zu
Zum Inhalt: Es sind die Fragen der Fragen, die sich die Menschheit seit Jahrtausenden stellt: Wo kommt eigentlich alles um uns herum her? Wie hängt alles miteinander zusammen? Warum ist die Welt, wie sie ist? Heute gibt die Wissenschaft auf vieles eine Antwort. Manche dieser Antworten muten dabei nicht weniger erstaunlich und unwahrscheinlich an, als die alten Mythen, mit denen sich Menschen an unterschiedlichsten Enden der Welt Antworten zu geben versuchten. Eine der ältesten Erzählungen dieser Art ist die nordische Edda. In ihr lösen sich Götter- und Heldengeschichten ab, werden grundlegende Wahrheiten in symbolischer Verhüllung formuliert.
In einer Zeit, in der wir allerorten nach Orientierung suchen und gleichzeitig den großen allgemeingültigen Erzählungen und Ideologien misstrauen, bekommen die alten Mythen in ihrer Heterogenität, ihrer tiefen Widersprüchlichkeit, ihrem zuweilen derben Humor eine ganz existentielle Bedeutung. Die isländischen Theaterschaffenden Thorleifur Örn Arnarsson und Mikael Torfason überführen die Edda bildgewaltig und überbordend ins Heute.
ANZEIGE
|
![]() |
Weitere Formate auf Amazon & Google Play:
Kindle eBook - Taschenbuch - Google eBook
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
UNSER PARTNER
|