Bewertung und Kritik zu
Zum Inhalt: Wieder einmal schlägt die Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek komplex dichtend und verzweifelt kalauernd zu: Fassungslosigkeit bricht sich Bahn anlässlich der Wahl eines windigen Geschäftsmannes und vulgär-ausfälligen Chauvinisten zum amerikanischen Präsidenten. Doch schnell ist die Ebene des reinen Shitstorms gegen den »König« – dessen Name TRUMP im Übrigen an keiner Stel le fällt – überwunden. Der Blick, gespickt mit zahlreichen Verweisen zum antiken Ödipus-Mythos, richtet sich vielmehr auf die »Untertanen« des Königs, also auf die, die auf beiden Augen blind waren und leichte Beute für einen Blender wie ihn: die Mittelstands-Bewahrer, die entfesselten Börsen-Neoliberalen, die Linken und die Rechten, das einfache »Wahlvolk«, das dem König wie eine Lämmerherde zur Schlachtbank folgt. Und auch die Intellektuellen und Kunstschaffenden bekommen ihr Fett weg, auch sie selbst, Elfriede Jelinek, deren seherische Kraft im Angesicht der globalen Kapitalismus-Entfesselung, des Erstarkens der Rechten und des (auch europäischen) Despotismus endgültig erloschen zu sein scheint.
Mit: Petya Alabozova, Luana Bellinghausen, Marion Bordat, Tim Knapper, Julian Koechlin, Melina Pyschny, Philipp Manuel Rothkopf, Benedikt Voellmy und Alexander Wanat
Inszenierung: Christian von Treskow
Bühne und Kostüme: Sandra Linde und Dorien Thomsen
Musik: Malcolm Kemp
Video: Luca Fois
Dramaturgie: Inge Zeppenfeld
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