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    Thaddäus Troll

    Bewertung und Kritik zu

    THADDÄUS TROLL
    Kein Heimatabend von Gernot Grünewald
    Regie: Gernot Grünewald 
    Premiere: 4. Mai 2019 
    Schauspiel Stuttgart
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    Zum Inhalt: Schriftsteller mit Pseudonym“ ist ein Text überschrieben, in dem sich Hans Bayer alias Thaddäus Troll in seiner berühmten bissigen Komik die Schizophrenie attestiert. 
    Der 1914 geborene Cannstatter wird Soldat im Zweiten Weltkrieg. Um zumindest ansatzweise seiner journalistischen Neigung nachgehen zu können, lässt er sich als Kriegsberichter der Propagandakompanie zuteilen. Das Kriegsende beschreibt er als zweite Geburt, die sich bald im humoristischen Pseudonym Thaddäus Troll manifestiert. 
    Während Dr. Hans Bayer als Journalist u. a. für den Spiegel schreibt und als Theaterkritiker das Schauspiel Stuttgart begleitet, gelingt Thaddäus Troll mit Deutschland deine Schwaben Ende der 60er-Jahre ein Überraschungserfolg. Seither haftet ihm das Label des Heimatdichters an, das er – mit einigem inneren Widerwillen – bis an sein Lebensende bedient. Deutschland deine Schwabenwird nach Trolls Drehbuch mit Willy Reichert erfolgreich für das Fernsehen adaptiert und Troll selbst deutschlandweit bekannt. Mitte der 70er-Jahre wird seine schwäbische Molière-Überschreibung Der Entaklemmer am Schauspiel Stuttgart uraufgeführt und läuft viele Jahre vor ausverkauftem Haus. 
    Der Mensch hinter dem Pseudonym tritt derweil als Wahlkämpfer für die SPD und als engagierter Kämpfer für die Rechte von Schriftsteller*innen in Erscheinung. 1980 nimmt er sich das Leben, mutmaßlich hat ihn der Krieg nie ganz losgelassen, hat die ewige Schuldfrage sein Gewissen zernagt. 
    Für das Schauspiel Stuttgart hat der Regisseur Gernot Grünewald aus Texten und Manuskripten von Hans Bayer alias Thaddäus Troll eine Spielfläche erstellt, die der Zerrissenheit des prominenten schwäbischen Schriftstellers zwischen Heimatdichtung und Kriegsbericht nachspürt.

    Mit: Giovanni Funiati, Jannik Mühlenweg, Benjamin Pauquet und Sebastian Röhrle 

    Inszenierung: Gernot Grünewald 
    Bühne und Kostüme: Michael Köpke 
    Video: Thomas Taube 
    Kamera: Jochen Gehrung und Daniel Keller 
    Musik: Dominik Dittrich 
    Licht: Sebastian Isbert 
    Dramaturgie: Bastian Boẞ 

    3.0 von 5 Sterne
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    Deutschland, dein Bayer
    4 years ago
    Kritik
    ''Die vier Trolls singen die biographischen Daten oder Texte des Satirikers zur eher bescheidenen Musik von Dominik Dittrich. Die Lektüre von Mein Kampf habe ihn gegen „völkisches Denken“ immun gemacht, erfahren wir da. Na ja. Was er von der Front zu melden hat, unterscheidet sich in Ton und Inhalt wenig von den Kriegsberichten einer Alice Schalek, die Karl Kraus in seinen Letzten Tagen der Menschheit verewigt hat.  Collagiert werden Passagen, vorwiegend aus Trolls populärstem Buch Deutschland deine Schwaben. Kehrwochenvorschriften werden als Kantate gesungen, Schimpfwörter und die Namen von Weinlagen aneinander gereiht, die Freude am Klischee wird reichlich bedient. Das ist mäßig komisch. Ein Tucholsky war Troll nicht.  Die Auswahl und Montage der Zitate ermöglicht sowohl den Kritikern, wie auch den Fans Thaddäus Troll zuzustimmen. Grünewald macht keinen Ansatz, die Mechanismen des Gesinnungswandels, der doppelten Identität zu erklären. Hans Bayer schreibt: „Der Soldat soll nicht kämpfen wollen, er soll aus Hass kämpfen müssen“, und gleich darauf gibt Troll schwäbische Schrulligkeiten zum Besten. Josef Mengele? Kurt Georg Kiesinger? Wen meint Thaddäus Troll? Wen meint Gernot Grünewald? 1978 setzt sich Troll dafür ein, „dass es nie mehr zu einem 1933 kommt“, und er äußert Ähnliches wie kürzlich Kevin Kühnert. Ob er heute für ihn und gegen Andrea Nahles Partei ergreifen würde? Am Schluss ist dieser Thaddäus Troll durchaus ein Mensch, den man sich 2019 zum Vorbild wählen kann. Es könnte ja auch Friedrich Wolf sein, der lange in Stuttgart gelebt hat. Rein theoretisch.'' schreibt Thomas Rothschild am 5. Mai 2019 auf KULTURA-EXTRA
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