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Münchner Volkstheater
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SPIELPLAN

Die Nashörner

Bewertung und Kritik zu

DIE NASHÖRNER 
von Eugène Ionesco
Regie: Anna Marboe
Premiere: 3. April 2025 
Münchner Volkstheater 

Zum Inhalt: OH! EIN NAS! Nas was? Nas Horn. Nas wo? Nas Oh! Ein WAS?! Ein Nas! Nas Was? NASHORN! Mitten auf dem Marktplatz, am helllichten Tag. Nicht zu fassen! Da sind sich alle einig. Alle, außer Behringer: Es ist eben ein Nashorn, na und? Doch mit der Zeit tauchen immer mehr Rhinozerosse auf. Mit ihnen wächst Angst und Verunsicherung: Handelt es sich bei der Meldung um die Nashörner um Falschinformationen? Wer hat sie wirklich gesehen? Hat die Presse hier aus einer Mücke… ein Nashorn gemacht? Und sind die treuherzigen Dickhäuter wirklich so grausam wie vermutet? Fasziniert von deren Kraft und Einfachheit verwandeln sich Behringers Mitmenschen nach und nach selbst in Nashörner. Der anfängliche Unmut über das wachsende Nashornaufkommen weicht einem allumfassenden Hype. Es gibt viele gute Gründe, ein Nashorn zu werden – und vielleicht könnte man sich den Tieren etwas annähern, wenn man erst lernt, sich in ihre Denkweise hineinzuversetzen.

Der Individualist Behringer steht einer Masse gegenüber, die ihre Konformität perfektioniert hat. Je optimierter die Verbreitung vorgefasster Meinungen von statten geht, umso stärker trotzt Behringer der verschmelzenden Masse und verharrt im Widerstand: Er wird Mensch bleiben, koste es, was es wolle! Anna Marboe jagt die Mittel des Theaters durch verlockende Mainstream-Maschinerien und zieht für die Frage nach Manipulation und der Verführung durch Gruppen alle Register des Absurden Theaters. In einer Zeit, in der alles aus den Fugen gerät, ist es schließlich einfach ein gutes Gefühl, zu den Guten zu gehören.

Regie Anna Marboe
Bühne und Kostüme Helene Payrhuber, Sophia Profanter
Beleuchtung Anton Burgstaller
Choreografie Felicia Nilsson
Dramaturgie Hannah Mey
Chorsätze und musikalische Mitarbeit Vincent Sauer
Regieassistenz Malte Buchloh
Bühnenbildassistenz Matteo Marangoni
Kostümassistenz Amelie Enders

1 Kritik

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Ohrwurm-Variationen eines Nashorn-Songs
5 Monate her.
Kritik

Zum Ohrwurm wird der Nashorn-Song, den das Ensemble an diesem Abend trällert. Wie ein Kinderlied hört sich das Original vom Leben als Nashorn an, das so viel Spaß mache. Vincent Sauer hat dieses kleine Lied durch die KI gejagt: in zahlreichen Variationen hören wir in den folgenden knapp 100 Minuten immer wieder dasselbe Grundmotiv. Mal klingt es nach Helene Fischer, mal wie Die Ärzte, mal wie ein sakraler Choral, im nächsten Durchlauf gibt es Rap-Anklänge oder einfach die Party-Mitsing-Nummer, zu der das Publikum animiert werden soll.

Als Musik-Comedy funktioniert die Inszenierung der Wiener Regisseurin Anna Marboe sehr gut. Zwischen dem Song in Endlos-Schleife wird der Eugene Ionesco-Klassiker des Absurden Theaters gegeben. Das hat dann schon mal ähnliche Längen wie das derzeit von vielen Bühnen wiederentdeckte „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett.

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