HUCKLEBERRY FINN in «Die Abenteuer des Tom Sawyer»

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    35. Kapitel

    Huck (Huckleberry Finn) und Tom Sawyer 


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    24031218 24031218 XlHUCK: Sprich mir nicht davon, Tom! Ich habe es versucht, Tom, aber es nützt nichts! Es geht nicht, Tom! Das ist nichts für mich! Es ist ganz gegen meine Natur. Die Witwe ist gut gegen mich und freundlich, aber ihr ganzes Benehmen ist mir zuwider, ich kann das nicht aushalten! Da soll ich jeden Morgen zu der gleichen Stunde aufstehen. Ich muß mich waschen und sie kämmen mich zu Fetzen. Ich darf nicht im Holzschuppen schlafen, und muß jene verdammten schönen Kleider tragen, die mir ein Greuel, und so zugeknöpft sind, daß es einem frischen Windstoß gar nicht gelingen will, durchzudringen. Von Niedersitzen, Niederliegen oder sich herumwälzen ist ohnehin gar keine Rede. Und wie lange bin ich keine Kellerthüre hinabgerutscht! Es scheint mir länger als ein Jahr seitdem! Und dann muß ich in die Kirche und schwitzen! Ich hasse die süßlichen Predigten! Nicht einmal eine Fliege darf man fangen dort und keinen Tabak kauen! Und alle Sonntage soll ich in Schuhen stecken! Die Witwe ißt nach der Glocke und erwacht nach der Glocke – alles ist so verzweifelt regelmäßig, daß es nicht zum Aushalten ist. [...] Ich bin nicht jedermann! Und ich kann es nicht aushalten! Es ist ja entsetzlich, so angebunden zu sein! Und dann kommt das Essen viel zu leicht. Die Nahrung hat keinen Wert für mich, wenn sie einem ins Maul regnet und schneit. – Wenn ich fischen will, muß ich um Erlaubnis bitten; will ich schwimmen gehen, muß ich fragen! Hol's der Geier! Mag ich dies oder jenes thun, erst muß ich fragen! Und dann mußte ich so zierlich sprechen, daß mir alle Lust dazu verging, und wäre ich nicht alle Tage in die Dachstube hinaufgestiegen, um ungehört meinen Kropf zu leeren, so wäre ich geplatzt, Tom! Die Witwe verbot mir das Rauchen, sie verbot mir das Johlen, das Gähnen, das Kratzen in Gegenwart anderer – (dann mit einem besonders heftigen Ausbruch beleidigten Selbstgefühls) – und sie betete in einem fort! Ich habe nie ein solches Weib vorher gesehen! Ich mußte fort, Tom! Keine Möglichkeit dort zu bleiben! Ueberdies geht nächstens die Schule wieder an, Tom, und ich müßte sie besuchen. Nie und nimmermehr! Das fehlte mir noch! Siehst du, Tom! Reichtum allein thut's nicht! Da ist immer Sorge und Mühe, Schweiß und Schweiß, und der Wunsch, tot zu sein. Nun, hier diese Kleidung behagt mir und dieses Faß auch, und ich werde sie nicht wieder verlassen. Wenn das verwünschte Geld nicht gewesen wäre, so hätten all diese Kümmernisse mich nicht getroffen. Somit sei so gut, Tom, und nimm meinen Anteil auch. Du kannst mir ja von Zeit zu Zeit einen Zehncenter geben – nicht zu oft, denn ich frage den Teufel nach einem Gewinn, den ich nicht mit großer Mühe errungen, und dafür gehst du und bringst der Witwe meine Entschuldigung und machst mit ihr ab. [...] Wie ich einen heißen Ofen lieben würde, wenn man mich zwänge, lange genug darauf sitzen zu bleiben! Nein, Tom, ich will nicht reich sein, und will in keinem dieser verflucht sauberen Häuser wohnen. Ich liebe den Wald, den Strom, die leeren Fässer, und will ihnen treu bleiben. Verwünscht! Gerade als wir Waffen und eine Höhle, und alles, was zu einem frohen Räuberleben gehört, gefunden hatten, mußte das verdammte Geld auftauchen und das ganze Spiel verderben!

     

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