BERNICK in «Die Stützen der Gesellschaft» II.

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    3. Akt

    Bernick und Lona 

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    25674417 9783861991922 XlBERNICK: Lona, Dir gegenüber kann ich wohl so offen sein wie zu sonst niemand; ich will vor Dir nichts verschweigen. Ich bin mit schuld daran, daß sich jenes Gerücht verbreitet hat. […] Du sollst nicht verurteilen, ohne zu bedenken, wie die Sachen damals standen. Ich erzählte es Dir ja gestern. Ich kam nach Hause und fand meine Mutter verwickelt in eine ganze Reihe törichter Unternehmungen; Pech der verschiedensten Art kam dazu; es war, als ob alles Böse es auf uns abgesehen hätte; unser Haus stand knapp vor dem Ruin. Halb war ich leichtsinnig und halb verzweifelt. Lona, ich glaube, um meine Gedanken zu betäuben, – hauptsächlich darum ließ ich mich in jenes Verhältnis ein, das Johanns Abreise veranlaßt hat. […] Du kannst Dir wohl vorstellen, wie nach seiner und Deiner Abreise allerlei Gerüchte die Stadt durchschwirrten. Man sagte: das war nicht sein erster leichtsinniger Streich. Dann hieß es wieder, Dorf hätte eine große Summe Geldes von Johann bekommen, damit er schweige und seines Weges gehe; und andere behaupteten, die Frau hätte es bekommen. Zu gleicher Zeit blieb es nicht verborgen, daß unser Haus seinen Verpflichtungen nur schwer nachkommen konnte. Was war natürlicher, als daß die Klatschmäuler diese beiden Gerüchte miteinander in Verbindung brachten? Da die Frau hier blieb und in Dürftigkeit lebte, so behauptete man, Johann hätte das Geld nach Amerika mitgenommen und das Gerücht nannte eine unaufhörlich wachsende Summe. […] Ich griff nach diesem Gerücht wie nach einem Rettungsanker. […] Ich habe es nicht widerlegt. Die Gläubiger fingen schon an, uns auf den Leib zu rücken; es galt, sie zu beruhigen. Unter keinen Umständen durfte man gegen die Solidität des Hauses Verdacht schöpfen; eine vorübergehende Verlegenheit hätte uns betroffen; man sollte nur nicht drängen, sollte uns Zeit lassen; keiner würde etwas verlieren. […] [Ja], Lona. Dieses Gerücht hat unser Haus gerettet und mich zu dem Manne gemacht, der ich jetzt bin. […] Wem hat sie damals geschadet? Johanns Vorsatz war, nie wiederzukommen. […] Bei jedem einzigen Manne, wer es auch sei, wirst Du, wenn Du ihm ins Herz schaust, wenigstens einen dunklen Punkt entdecken, den er verbergen muß.

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