FLOTTWELL in «Der Verschwender»

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    3. Aufzug, 10. Auftritt  

    Flottwell allein. 

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    22035410 22035410 XlDie Ruine des alten Schlosses Flottwell. Zerfallne Gemächer und Türme, auf Felsen gebaut, zeigen sich rechts. Links die Aussicht, gleichsam von der Höhe des Schloßberges, auf entferntere gegenüberstehende Berge, hinter welchen die Sonne untergeht.

    FLOTTWELL: 
    (in Verzweiflung. Klettert über einen der Felsen, als käme er aus dem Tal.)

    Ja, Ich bin herauf! Ich habe sie erreicht,
    Die letzte Höhe, die in dieser Welt
    Für mich noch zu erklimmen war.
    Ich steh auf meiner Ahnen Wieg und Sarg,
    Auf Flottwells altem edlen Herrenschloß.
    Wir sind zugleich verhängnisvoll gestürzt.
    Hätt ich dich nicht verlassen, stündest du
    Und ich. Zu spät!
    (Wirft den Hut und Bettelstab von sich.)
                            Verfaule, Bettelstab!
    Mein Elend braucht nun keine Stütze mehr.
    Ich kehre nie zu eurer Welt zurück,
    Denn mein Verbrechen schließt mich aus dem Reich
    Des Eigennutzes aus. Ich habe mich
    Versündigt an der Majestät des Goldes.
    Ich habe nicht bedacht, daß dies Metall
    Sich eine Herrschaft angemaßt, vor der
    Ich hätt erbeben sollen, weil es auch
    Mit Schlauheit, die bewundrungswürdig ist,
    Das Edle selbst in seinen Kreis gezogen.
    Wer fühlt sich glücklich, der durch Wohltun einst
    Ein Arzt der Menschheit war, und dem es nun
    Versagt, weil ihm die güldene Arznei
    Gebricht, wodurch die kranke Welt genest.
    Ich stand auf dieser segensvollen Höh,
    Ich konnte mich erfreun an anderer Glück,
    Wenn freudenleer mein eigner Busen war.
    Ich hab mich selbst von diesem heilgen Thron
    Gestürzt. Dies Einzge ists, was ich mit Recht
    Beweinen darf, sonst nichts. Zum Kinderspott,
    Zum Hohngelächter des gemeinen Pöbels
    Darf nie ein Edler werden, drum fahr hin
    Mein Leben, dessen Pulsschlag Ehre war.
    Ich könnte mich in jenen Abgrund stürzen,
    Doch nein! des letzten Flottwells Haupt, es beug
    Sich nicht so tief. Mein Leben ist ja noch
    Das einzge Gut, das mir Verschwendung ließ,
    Mit dem allein will ich nun sparsam sein,
    Der Hunger soll mich langsam töten hier.
    Aus Straf, weil ich die undankbare Welt
    Zu viel gemästet hab. O Tod, du bist
    Mein einzger Trost. Ich hab ja keinen Freund!

     

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