ANTON in «Der junge Gelehrte»

2. Aufzug, 3. Auftritt

Anton und Damis

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ANTON: (vor sich) Ja, die Gelehrten – wie glücklich sind die Leute nicht! – – Ist mein Vater nicht ein Esel gewesen, daß er mich nicht auch auf ihre Profession getan hat! Zum Henker, was muß es für eine Lust sein, wenn man alles in der Welt weiß, so wie mein Herr! – – Potz Stern, die Bücher alle zu verstehn! – – Wenn man nur darunter sitzt, man mag darin lesen oder nicht, so ist man schon ein ganz andrer Mensch! – – Ich fühl's, wahrhaftig ich fühl's, der Verstand duftet mir recht daraus entgegen. – Gewiß, er hat recht; ohne die Gelehrsamkeit ist man nichts als eine Bestie. – – Ich dumme Bestie! – – (Beiseite.) Nun, wie lange wird er mich noch schimpfen lassen? – – Wir sind doch närrisch gepaaret, ich und mein Herr! – – Er gibt dem Gelehrtesten und ich dem Ungelehrtesten nichts nach. – – Ich will auch noch heute anfangen zu lesen. – – Wenn ich ein Loch von achtzig Jahren in die Welt lebe, so kann ich schon noch ein ganzer Kerl werden. – – Nur frisch angefangen! Da sind Bücher genug! – – Ich will mir das kleinste aussuchen; denn anfangs muß man sich nicht übernehmen. – – Ha! da finde ich ein allerliebstes Büchelchen. – – In so einem muß es sich mit Lust studieren lassen. – – Nur frisch angefangen, Anton! – – Es wird doch gleichviel sein, ob hinten oder vorne? – – Wahrhaftig, es wäre eine Schande für meinen so erstaunlich, so erschrecklich, so abscheulich gelehrten Herrn, wenn er länger einen so dummen Bedienten haben sollte –


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