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Die Hysteriker

Bewertung und Kritik zu

DIE HYSTERIKER 
von Emanuel Tandler
Premiere: 18. März 2022 
Theater der Keller, Köln

Zum Inhalt: Männer glauben blitzschnell zu erkennen, wann Frauen hysterisch reagieren. In der umstrittenen Geschichte der Hysterie gilt: Der Mann adelt seine Hysterie, die Frau wird von ihr erniedrigt. Männer kompensieren sie mit überproportionaler "Stärke" und delegieren sie entwertend an die Frauen. Doch was, wenn die Hysterie nicht eine unbefriedigte Gebärmutter ist und sich am weiblichen Hirn festbeißt, sondern Männer die Nervosität, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit und exaltiertes Sprechen ergreift? Dann liegen wir nicht mit Anna O. bei Sigmund Freud auf der Couch, sondern stehen mit Robert De Niro als TAXI DRIVER vor dem Spiegel: "You talkin' to me?" Oder hören der aufsteigenden Angst von Shakespeares KING LEAR zu: „Hysterisches Leid! Hinab mit Dir, würgende Sorge. Unten ist dein Element.“ Die Hysterie entpuppt sich als Störung derer, die stärker sein wollen, als sie sind.
Doch was, wenn die Hysterie keine Störung ist, sondern Anlass zu Spiel und Verwandlung: Impuls und Lebenszeichen? Auf der Bühne begegnen wir der Professorin MATHILDE MOREJOY, Gründerin des Instituts für hysterische Untersuchungen (IHU), die gemeinsam mit ihren Kolleginnen MORGAN SAPIOLIN und MARIANNA BELARTES die Hysterie-Forschung revolutioniert. Sie wollen DIE HYSTERIKER nicht einfach therapieren, sondern die Hysterie als Akt der Freude zelebrieren.  

Mit: Julian Boine, Annina Euling, Brit Purwin, Susanne Seuffert sowie Francisco Akudike, Yannik Dirksen, Sam Gerst, Janis Günther, Philipp Joerres, Jonas Laiblin, Jan-Emanuel Pielow und Moritz Reinisch (als Chor)

Konzeption & Regie: Emanuel Tandler
Dramaturgie: Ulrike Janssen
Bühne & Kostüm: Maria Strauch
Technik: Tom Thöne
Regieassistenz: Sven Fritzsche

4.0 von 5 Sterne
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Geteiltes Leid, Grenzen des Freud
2 Jahre her.
Kritik
''Morgan Sapiolin (Annina Euling), Marianna Belartes (Brit Purwin) und Mathilde Morejoy (Susanne Seuffert) begrüßen den über die Bühne hastenden Paul als Patienten im Institut für hysterische Untersuchungen (IHU). Die Damen in Trainingssuits variieren präsentierte Würfel einzelner Buchstaben des Akronyms IHU schnell zum Ausruf „HUI“. Sie erinnern an Hysterieforschung von Jean-Marie Charcot oder Sigmund Freud. Es gibt Exkurse in die Medizin, die Hysterie auch Frauen nachsagte, die sich nicht dem Patriarchat unterordnen wollten. Mit neuen femininen Vorgehensweisen und Praktiken möchte das Trio Paul von seinen alltäglichen Überforderungen entlasten. Unterstützt wird es von sieben enthusiastisch folgsamen jungen Männern (Studierende der theatereigenen Schauspielschule, Namen s.u.). Diese bewegen sich behände und biegsam in eng anliegenden, glänzenden Ganzkörperkostümen in unterschiedlichen Farben. Kostüm- und Bühnenbildnerin Maria Strauch lässt den Aufzug des Chors farblich mit beweglichen und begehbaren, getönt durchscheinenden Boxen korrespondieren. Die Chormitglieder sprechen – teils animiert vom Frauentrio - flüsternd Pauls Emotionen und Ängste an, wiederholen seine Ausrufe, scharen sich tänzerisch um ihn. Der Held lernt, Konflikte als Teil seines Lebens in den Alltag zu integrieren. Schlussendlich streift er feierlich eine Jacke mit farbig gestuften Lametta über und begibt sich ganz in den Kreis seiner Leidens-, respektive Spielgenossen. Die nun folgende Choreografie erinnert ein bisschen an Pina Bauschs legendäre Seasons.'' schreibt Ansgar Skoda am 16. April 2022 auf KULTURA-EXTRA
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