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    Thalia Theater Hamburg
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    Raboisen 67 - 20095 Hamburg
    Telefon: 040 32814444
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    Moby Dick

    Bewertung und Kritik zu

    MOBY DICK
    nach Herman Melville
    Regie: Antú Romero Nunes 
    Premiere: 6. September 2013 
    Thalia Theater Hamburg 

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    „…die großen Schleusentore der Wunderwelt schwangen auf, und inmitten der wilden Hirngespinste, welche mich zu meinem Vorhaben drängten, trieben sie in meine innerste Seele, Paar für Paar, eine endlose Prozession von Walen, und, mitten unter ihnen, ein grandioses, verhülltes Phantom, gleich einem Schneeberg in den Lüften.“
    Es ist Ismael, der uns mit diesen Worten mitnimmt auf eine unglaubliche Reise bis ans Ende der Welt. Die Suche nach Heimat in der Heimatlosigkeit und nach einem Grund unter dem Abgrund treibt die Männer unter der Führung Kapitän Ahabs an, in die Welt auszuziehen und die großen Themen unseres Daseins anzusegeln, um das Böse aus der Welt zu schaffen und die Maske der Dinge zu zerschlagen. In Melvilles gattungssprengendem Roman, in den Beschreibungen von Mensch und Tier, von Mensch und Natur, in dem vom Schicksal geschlagenen Ahab, der sein Bein einst beim Kampf gegen den weißen Wal verloren hat, findet sich die Wut des Menschen über sein Schicksal und der unerbittliche Kampf um die eigene Würde wieder. Inspiriert vom Alten Testament, den Werken Shakespeares und den Geschehnissen seiner Epoche schreibt Herman Melville 1851, seiner Zeit voraus, diesen verstörenden Roman. Antú Romero Nunes (zuletzt „Don Giovanni. Letzte Party“) geht gemeinsam mit seiner starken Männermannschaft auf die Reise und lässt die Vorlage zum Bühnenabenteuer werden – eine große Reise in die Welt wie ins eigene Ich.

    Mit Julian Greis, Mirco Kreibich, Daniel Lommatzsch, Thomas Niehaus, Jörg Pohl, Rafael Stachowiak, André Szymanski, Sebastian Zimmler

    Regie: Antú Romero Nunes
    Ausstattung: Matthias Koch
    Dramaturgie: Sandra Küpper

    TRAILER

     

    4.5 von 5 Sterne
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    Wasserschlachten, Mansplaining und leise Töne
    3 years ago
    Kritik
    Der knapp 2,5stündige Abend lebt von der Energie und Spielfreude seines Ensembles: Nunes und seine diesmal rein männliche Crew choreographierten pralle Action-Szenen voller Humor, Körperlichkeit und Action und schuf ein Theaterfest, wie wir es in kargen, von Abstandsregeln geprägten Corona-Zeiten vermutlich noch eine ganze Zeit lang nicht mehr erleben dürfen. Sebastian Zimmler, Mirco Kreibich, Daniel Lommatzsch, Thomas Niehaus und Jörg Pohl folgen Nunes von der Alster nach Basel, letzterer sogar als Co-Intendant, und werfen sich nicht nur in Wasserschlachten, sondern auch in pantomimische Kämpfe mit dem Wal und gewagte Schiffsmanöver. „Moby Dick“ überdauerte aber auch deshalb die Jahre, weil Nunes hier zeigt, dass er auch ganz anders kann: nicht nur hochtouriges Theater, manchmal haarscharf am Kindergeburtstag, sondern auch leise, poetische, nachdenkliche Töne. Die erste halbe Stunde besteht nur aus einer Aneinanderreihung kleiner Soli: mal düster-melancholisch, mal exzentrisches Mansplaining. Jörg Pohl nimmt die langen Wikipedia-artigen Exkurse aus dem Roman-Klassiker aufs Korn, in denen sich Herman Melville in langatmigen Ausführungen über alles, was wir noch nie über Walfang wissen wollten, erging. Satirisch arbeiteten sich daran auch Anita Vulesica und ihre HfS Ernst Busch-Studentinnen in ihrer „Moby Dick“-Adaption im 3. Stock der Volksbühne 2019 ab. Weiterlesen
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    Der Tod ist nur der Anfang der Reise
    10 years ago
    Kritik

    Kein Schiff, kein Wal, keine Takelage, kein Himmel ist auf der Bühne zu sehen. Nur acht Männer in schwarzer Kleidung auf schwarzer Bühne. Und dennoch wird der Zuschauer bald ein Schiff, einen Wal und das Meer zu sehen glauben. „Ich denke, die Welle kommt“, sagt einer. Doch still bleibt es. Stattdessen berichten sie alle einer nach dem anderen von ihrem von ihren Lebensängsten, die sie raus aufs Wasser treiben. Diese Männer werden eins. Sie werden zu einem Männerbund, der sich verbündet hat, um gegen die Leere und Sinnlosigkeit zu kämpfen. Wie ein Mann stehen sie in Achtererformation am Bühnenrand und sprechen mit einer Stimme. In Ermangelung eines anderen Lebensinhaltes werden sie alle zu Käpt’n Ahab, der sich nur noch einem Ziel verpflichtet fühlt: Er will den Weißen Wal „Moby Dick“ erlegen. 

    Doch schon zu Beginn ist klar: Diese Männer suchen mehr als Moby Dick. Sie suchen nach einem Sinn, nach einem Ziel, nach einer Erfüllung in ihrem sonst so ereignislosen Leben. „Das Grauen ruht in uns.“ Moby Dick wird zu dem personifizierten Bösen, das sie in sich zu vernichten suchen.

    Doch zunächst bekommen sie Arbeit bis zur totalen Erschöpfung. Und diese macht Regisseur Romero Nunes fühlbar. Kaum ist der eine Wal erlegt und zerlegt, das Schiff wieder gesäubert, wird der nächste Wal gesichtet und die Arbeit geht von vorne los. Nunes braucht nicht viel, um die kräftezehrende und blutspritzende Tätigkeit zu zeigen. Mit Wasser gefüllte Spritzflaschen zeigen das blasende Luftrohr des nahenden Wales an. Mit blutroter Flüssigkeit gefüllte Flaschen werden als schneidende Messer zum Zerlegen des Wales benutzt. Bald ist die Bühne mit Wassermassen und Kunstblut zu einem rutschigen, nassen, dreckigen und gefährlichen Areal geworden. Wenn Wind- und Nebelmaschinen hinzukommen, ist der Sturm greifbar nahe, der das Walfängerschiff umzuwerfen droht. Das massenweise Abschlachten der Wale bringt neben der Erschöpfung auch die Sinnfrage aufs Neue auf die Agenda: Ist das nicht auch Menschenmord, fragt einer von ihnen. Nein, das ist das Menschenleben, antwortet ein anderer sogleich. 

    Monologe einzelner grandioser Schauspieler werden zu Höhepunkten des Abends. Wenn Mirco Kreibich über das „Weiße“ philosophiert, Daniel Lommatsch über "Fest- und Losfisch" oder Jörg Pohl über die Physiognomie und Anatomie des Wales referiert, ist das an Tiefsinn, Hintergründigkeit und Witz nicht zu überbieten und jeder hört gebannt zu.

    Ästhetisch ist die Aufführung nicht nur wegen der Bühneneinfälle. Streckenweise fühlt man sich in die Choreographie eines Männerballetts versetzt. Da die völlig durchnässten und verdreckten Männer sich immer wieder auf offener Bühne säubern und umziehen müssen, bekommt man viele gut gebaute Männeroberkörper zu sehen. Auch die homoerotischen Momente einer Männergemeinschaft spart Nunes nicht aus.

    Moby Dick werden sie folglich in dieser Inszenierung nicht treffen. Erst ganz zum Schluss lässt eine riesige Fontäne mitten zwischen vermuten, dass der Wal sich jetzt auf den Kampf, den nur er gewinnen kann, einlässt. Doch da sind die acht Walfänger schon in der internationalen Seefahrermasse auf der Bühne aufgegangen, die ihre vergangenen oder zukünftigen Fahrten mit Reden, Singen und Tanzen feiert und doch nur dem sicheren Untergang geweiht ist. Dieser Seitenhieb auf die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen der heutigen Seefahrt wird dann aber auch der einzige gesellschaftskritische Moment in der Aufsehen erregenden und actionreichen Inszenierung von Nunes bleiben. 

    Birgit Schmalmack vom 23.10.13

    www.hamburgtheater.de
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