Bewertung und Kritik zu
NIJINSKY
Ballett von John Neumeier
Premiere: 2. Juli 2000
Hamburg Ballett
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Zum Inhalt: "Nijinskys Leben lässt sich einfach zusammenfassen: zehn Jahre Wachsen, zehn Jahre Lernen, zehn Jahre Tanzen, dreißig Jahre Finsternis", formulierte einst der Biograf Richard Buckle. Vaslav Nijinsky, der als "Gott des Tanzes" verehrt wurde, hinterließ nicht nur mit seinen atemberaubenden Sprüngen und seinem charismatischen Auftreten einen bleibenden Eindruck. Seine choreografische Arbeit wies den Weg zum modernen Tanz. Das Phänomen Nijinsky hat John Neumeier seit seiner Jugend bewegt. Sein 2000 uraufgeführtes Ballett "Nijinsky" zeigt ein Leben in Extremen: Nijinsky im Glanz der Scheinwerfer als Star der Ballet Russes, jener weltberühmten Compagnie unter der Ägide von Serge Diaghilew, ebenso wie im Wahnsinn, im Schatten seiner Zweifel und Ängste. John Neumeier beschwört einige der größten Rollen dieses einzigartigen Künstlers herauf, wie etwa den Goldenen Sklaven, Petruschka oder den Faun. Im Kontrast dazu steht der zweite Teil, der sich mit Nijinskys inneren Kämpfen auseinandersetzt. Unter dem eindringlichen Einfluss von Dmitri Schostakowitschs 11. Sinfonie entfalten sich düstere Visionen des Ersten Weltkriegs und die Herausforderungen, die Nijinsky letztlich in die Psychiatrie führten. John Neumeier schafft eine fesselnde Hommage an Vaslav Nijinsky, dessen Genie untrennbar mit seinen Dämonen verbunden ist.