1911_KDL_HAM_300x250

 


Moby Dick

Bewertung und Kritik zu

MOBY DICK 
von Herman Melville
Regie: Robert Wilson 
Premiere: 7. September 2024 
Düsseldorfer Schauspielhaus 

Zum Inhalt: Der große amerikanische Regisseur Robert Wilson kehrt für »Moby Dick« nach Düsseldorf zurück, wo er zuletzt »Dorian« zur Uraufführung brachte. Wie schon in Wilsons prägender Inszenierung »Der Sandmann« wird die britische Pop-Künstlerin Anna Calvi die Musik zum Stück komponieren. Rosa Enskat spielt den legendären Kapitän Ahab. Zum Düsseldorfer Ensemble kommt Christopher Nell hinzu, der schon vielfach im Zentrum von Wilsons Inszenierungen stand.

Es ist eine einfache Geschichte: Ismael fährt zur See und heuert auf dem Walfänger Pequod an, der von Kapitän Ahab befehligt wird. Der ist besessen von der Jagd nach dem weißen Pottwal, der ihm einst ein halbes Bein abriss. Mit seiner Mannschaft sucht er das Tier auf allen Meeren, sie finden es und werden schließlich fast alle von ihm in den Tod gerissen.

Regie, Bühne und Licht Robert Wilson
Songs und Lyrics Anna Calvi
Additional Music Chris Wheeler, Dom Bouffard
Kostüm Julia von Leliwa
Co-Regie Ann-Christin Rommen
Co-Bühnenbild Serge von Arx
Co-Lichtdesign Marcello Lumaca
Video Tomasz Jeziorski
Make-Up-Design Manu Halligan
Music Supervisor und Arrangements Chris Wheeler
Musikalische Leitung Dom Bouffard
Orchester-Arrangements Chris Wheeler
Sounddesign Torben Kärst
Dramaturgie Robert Koall
Dramaturgische Mitarbeit Eli Troen

4.0 von 5 Sterne
  • 5 Stern(e)
    0
  • 4 Stern(e)
    1
  • 3 Stern(e)
    0
  • 2 Stern(e)
    0
  • 1 Stern(e)
    0
Walversprechen
8 Monate her.
Kritik

''Wilson spielt nicht nur mit Rollen und Perspektiven, auch die Geschichte selbst verortet er anders. Neben eingeblendeten Szenen aus John Hustons Romanverfilmung von 1956, zeigt das Bühnenbild auch mehrfach ein Haus, das dem ältesten erhaltenen Haus in Nantucket nachempfunden ist, dem im 19. Jahrhundert wichtigsten Hafen der Walfangflotte.

Die dunklen, kraftvollen, oft emotionsgeladenen Songs der Rock-Gitarristin und -Sängerin Anna Calvi werden virtuos vorgetragen. Kompositionen wie „A man and his whale“ oder „Every sailor is a butcher“ erklingen farbenreich, gitarrenlastig und bluesig stampfend. Sphärische, bebende Gesänge scheuen auch den Pathos nicht. Einprägsame Melodien wie das sehnende „Desire“ kennen Fans bereits von früheren Alben der Künstlerin.

Es wird viel dramatisch nach vorne hin gesprochen, etwa wenn die Matrosen das Publikum mit Taschenlampen auf der Suche nach dem Wal beleuchten. Das Geschehen erscheint artifiziell und die Gesichter wirken meist maskenhaft. Der eigentliche Kampf mit dem Wal wird nicht dargestellt. Dafür gibt es kryptische Verweise auf Reden von Greta Thunberg („Wie könnt ihr es wagen“) und auf über 3 Millionen getötete Wale im vergangenen Jahrhundert. Viele Vorstellungen sind bereits ausverkauft; insbesondere die zahlreichen Familien im Publikum waren begeistert.'' schreibt Ansgar Skoda am 5. Oktober 2024 auf KULTURA-EXTRA

Show more
0 von 0 Person(en) gefiel diese Kritik

PDF-Datei: 29,95 € 23,95 €


Weitere Formate auf Amazon & Play:
Taschenbuch / Kindle: 39,95 €
Google eBook: 29,95 €


UNSERE BÜCHER ALS PDF-DATEI


AUSWAHL


WIR EMPFEHLEN

1911_KDL_HAM_300x250


AUF DER BÜHNE © 2025