Bewertung und Kritik zu
DIE HAND IST EIN EINSAMER JÄGER
von Katja Brunner
Regie: Sarah Kurze
Premiere: 17. Januar 2025
Theater Bonn
TICKETS ONLINE KAUFEN
Zum Inhalt:
Die oft schmerzende Lebendigkeit weiblicher Verkörperungen ergreift das Wort. Die Autorin Katja Brunner nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Ihr Theatertext ist eine wilde Sprachsuada, in der der weibliche Körper im Mittelpunkt steht; Körper allen Alters, jeder Form. Auch der weibliche Körper, der sich in Szene zu setzen und zu positionieren weiß, der gebiert, altert – oder sich kotzend entleert. Dann zum Beispiel spricht der Chor der Bulimikerinnen und zählt auf, auf was alles gekotzt wird: Vaterland, Mutterland, EU, auf die Väter und deren Väter, kotzen für dich, gegen uns, ein wenig für mich.
In diesen Körpern stecken:
Eine Prinzessin, Selda, als Projektionsfläche patriarchaler Phantasien in der digitalen Welt.
Ein Hungermädchen als Verkörperung des Wunsches, verschwinden zu wollen.
Eine selbsternannte Rebellin, die als Expertin für weibliche Rollenzuschreibungen auftritt.
Eine Spät-Teenagerin, die sich auf einer Party fragt, was denn diese Hand in ihrer Hose zu suchen hat, die sie nicht kennt und nicht eingeladen hat.
Regie: Sarah Kurze
Musikalische Leitung: Samuel Wiese
Bühne und Kostüme: Vanessa Vadineanu
Licht: Johanna Salz
Dramaturgie: Carmen Wolfram
Mit: Lena Geyer, Imke Siebert und Paul Michael Stiehler