Bewertung und Kritik zu
ANGST
von Volker Lösch, Lothar Kittstein und Ulf Schmidt
Premiere: 6. November 2021
Theater Bonn
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Zum Inhalt: Am Anfang steht ein mulmiges Gefühl. Zukunftssorgen, drohender Verlust der Arbeit oder der Wohnung, Naturkatastrophen, Epidemien, ein totes Kind in der Stadt. Überall sind mögliche Quellen der Angst. Sie breitet sich aus in der eigenen Familie, im Freundeskreis und in der Nachbarschaft. Gerüchte über schreckliche Verbrechen und geheime Verschwörungen machen die Runde.
Ein Misstrauen gegen Menschen, die zumindest für Teile des Übels konkret verantwortlich sein könnten, macht sich breit. Wer gerade noch Nachbar war, wird zum unheimlichen Fremden. Politische Akteure tauchen auf, die die Angst für ihre Interessen nutzen. Wenn sich dann die Verängstigten mit den Angst-Politikern zusammenschließen, ist die Jagd auf „Fremde“ eröffnet.
Was klingt wie eine Zeitdiagnose des Jahres 2020 ist zugleich eine exakte Beschreibung von Geschehnissen, die vor 400 Jahren schon einmal in Bonn stattgefunden haben: die Hexenverfolgung, die im hiesigen Raum mit besonderer Brutalität gewütet und besonders viele Opfer gefordert hat.
Mit: Sophie Basse, Lena Geyer, Linda Belinda Podszus, Lydia Stäubli, Sandrine Zenner, Markus J. Bachmann, David Hugo Schmitz und Daniel Stock
Inszenierung: Volker Lösch
Bühne: Valentin Baumeister
Kostüme: Teresa Grosser
Licht: Max Karbe
Dramaturgie: Nadja Groß, Lothar Kittstein und Ulf Schmidt