Bewertung und Kritik zu
POSTCOLONIAL SPIRITS
Choy Ka Fai
Premiere: 12. August 2021 (Tanz im August)
Hebbel am Ufer (HAU), Berlin
Zum Inhalt: Im Rahmen seins Langzeitprojekts “CosmicWander” gibt der singapurische Berliner Künstler Choy Ka Fay einen neuen Einblick in den traditionellen indonesischen Tanz Dolalak. Dieser Tanz der Insel Java hat sich stets an die Popkultur und die Entwicklungen der sozialen Medien angepasst. Ursprünglich handelt es sich um einen traditionellen javanischen Tanz, der mit Nachahmungen niederländischer Kolonialsoldaten bei Cosplay-Parties der 1930er verwoben ist. Das Ritual der Trance wird begleitet von Liedern über lokale Mythen, politische Satire und islamische Gedichte.
“Postcolonial Spirits” ist inspiriert von dem multidimensionalen Erbe des Dolalak und präsentiert eine Erfahrung der Telepräsenz mit den via Livestream zugeschalteten Performer:innen aus Java und dem in Berlin live anwesenden Performer Vincent Riebeek. Indem er sich den etablierten kulturellen und historischen Ritualen über die moderne Technologie nähert, eröffnet Choy einen Zwischenraum, in dem der Tanz die Schwelle des kolonialen Widerstands, der Macht und der Fantasie überwindet.
Konzept, Dokumentation, Erzählung, Regie: Choy Ka Fai
Übersinnliche Präsenz: Raden Mas Sosro
Online-Dramaturgie: Tang Fukuen
Choreografie & Performance: Vincent Riebeek, Andri Kurniawan
Assistenz Regie: Darlane Litaay
Musik & Sound Komposition: Yennu Ariendra
Live Musik Performer: J. Mo'ong Santosa Pribadi
Vocalists: Nova Ruth, Andri Kurniawan
Set Design: Dan Lancea
3D Visual Design & Technologie: Brandon Tay
Licht, Installation, Technische Leitung: Ray Tseng