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Haus der Berliner Festspiele
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Schaperstraße 24 - 10719 Berlin
Telefon: 030 254 89-0

SPIELPLAN & KARTEN

Marlene Monteiro Freitas: NÔT

Bewertung und Kritik zu

NÔT  
Marlene Monteiro Freitas
 
Premiere: 5. Juli 2025 (Festival d´Avignon) 
Deutschland-Premiere: 6. August 2025 (Kampnagel Sommerfestival Hamburg)
Berlin-Premiere: 14. August 2025 (Tanz im August) 
Haus der Berliner Festspiele

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Zum Inhalt: Marlene Monteiro Freitas zeigt in “NÔT” eine Welt, in der feste Grenzen und klare Identitäten verschwimmen. Mit Märchen aus 1001 Nacht erzählt sie Geschichten von Liebe, Freiheit und Kampf – wie eine Zwiebel mit vielen Schichten.
Die Arbeiten von Marlene Monteiro Freitas erforschen Orte, in denen Identität und Andersartigkeit verschwimmen. Mit dem Wunsch, Grenzen des Feststehenden und Vertrauten aufzulösen, lädt sie das Publikum auf Terrains der sich verschiebenden Wahrnehmung ein. Ihr neues Stück “NÔT” (Kapverdisches Kreol für ‘Nacht’) schafft auf Basis der Märchen aus 1001 Nacht eine fabelhafte Struktur der Anhäufung, Unterbrechung und Spannung. Es erzählt von Liebe und Krieg, Gefängnis und Freiheit, Laster und Tugend. “NÔT” wird zu einem Artefakt des Überlebens und der Imagination, das, so Freitas, “Abend für Abend die Bühne in eine Zwiebel verwandelt”.

Mit Marie Albert, Joãozinho de Costa, Miguel Filipe, Ben Green, Henri ʻCookieʼ Lesguillier, Tomás Moital, Rui Paixão, Mariana Tembe

Choreografie: Marlene Monteiro Freitas
Assistenz Choreografie: Francisco Rolo
Bühnenbild: Yannick Fouassier, Marlene Monteiro Freitas
Lichtdesign & Technische Direktion: Yannick Fouassier
Lichttechnik: João Chicó
Kostümdesign: Marlene Monteiro Freitas, Marisa Escaleira
Sounddesign: Rui Antunes
Stagemanagement: Ana Luísa Novais

1 Kritik

3.0 von 5 Sterne
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Facettenreichtum einer polarisierenden Choreographin
1 Monat her.
Kritik

Als pantomimische Groteske hinter Masken beginnt die neue Arbeit „Nôt“ der kapverdischen Choreographin Marlene Monteiro Freitas. Eine Performerin tut so, als ob sie in ihren Nachttopf kacken würde und krabbelt anschließend durch die engen Sessel-Reihen im Haus der Berliner Festspiele. Einige Unglückliche bekommen den leeren Topf unter ihre gerümpften Nasen gehalten. Reichlich albern beginnt diese anderthalbstündige Tour in die Nacht. Diese Albernheiten waren stets eine Facette in ihren Arbeiten.

Der lange Mittelteil geht ganz anders weiter: in schier endlosen Längen werkelt das Ensemble vor dem Stahlgerüst herum. Die ganze Breite der Bühne wird bespielt, zu redundant-atonalen Klängen sind die Performer*innen z.B. damit beschäftigt, die Betten frisch zu beziehen.

Dieser langatmig ausufernde, inhaltlich allzu egale Mittelteil wurde von der FAZ schon bei der Avignon-Eröffnungspremiere als „Zumutung“ beschimpft, rbb-Tanz-Experte Frank Schmid legte nach, wie unausgegoren die Choreographie sei. Kontinuierlich schwindet das Publikum, kleinere Gruppen zwängen sich Richtung Ausgang. Die angekündigten Motive aus „1001 Nacht“ sind nur in wenigen Spurenelementen zu erkennen, z.B. in einer Szene, in der das Durchschneiden von Kehlen angedeutet wird.

Doch Marlene Monteiro Freitas ist immer für eine Überraschung gut. Mit Vollgas legt sie sich in die Schlusskurve und lässt die Bühne noch mal so vor Energie vibrieren, wie ich es seit ihrem begeisternden „Bacchae – Prelude to a Purge“, mit dem sie 2017 im HAU ein Ausrufezeichen setzte, in ihren letzten Arbeiten vermisst habe. 

Hier wird die notwendige Power spürbar, die es braucht, um die Volksbühne zu bespielen. Denn Matthias Lilienthal holte Marlene Monteiro Freitas neben Florentina Holzinger in das Artistic Advisory Board für seine 2026 beginnende Volksbühnen-Intendanz.

Wenn die beiden Choreographinnen richtig loslegen, könnte die Volksbühne nach dem Tod von René Pollesch bald wieder durchstarten. Zu hoffen ist, dass sich Freitas auf ihre Stärken konzentriert, die im letzten Drittel aufblitzen. Falls sie bei den Facetten der ersten beiden Teile dieses „Nôt“-Abends steckenbleibt, drohen quälende Durststrecken am Rosa Luxemburg-Platz. Hoffen wir auf das Beste!

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