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Haus der Berliner Festspiele
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Schaperstraße 24 - 10719 Berlin
Telefon: 030 254 89-0

SPIELPLAN & KARTEN

Destination: Origin

Bewertung und Kritik zu

DESTINATION: ORIGIN  
von Mohammad Rasoulof
 
Premiere: 19. Juni 2024 (Perfoming Exiles-Festival) 
Haus der Berliner Festspiele - Seitenbühne

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Zum Inhalt: Die Theaterinszenierung von Mohammad Rasoulof verwebt die Themen Exil, Identität und künstlerische Freiheit zu einer Performance, die das Publikum dazu einlädt, über die Bedeutung von Heimat und die Kraft der Selbstbestimmung nachzudenken. Setareh Maleki, Mahsa Rostami und Niousha Akhshi, mit denen Rasoulof bereits für seinen Spielfilm „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ (2024) zusammengearbeitet hat, stehen nun in „Destination: Origin“ auf der Bühne. Genau wie Mohammad Rasoulof selbst waren sie gezwungen, den Iran zu verlassen. In Berlin am (vermeintlichen) Ziel, durchlaufen die Schauspielerinnen ergänzt um ihre Kollegin Eli Riccardi in der Inszenierung die Stationen ihrer Flucht. Woran orientiert man sich, wenn man die Schranken der ständigen politischen Kontrolle verlässt? Worauf besinnt man sich zurück, um anzukommen in der eigenen Freiheit? Rasoulof entwirft Bilder einer Reise, in der Ziel und Ausgangspunkt verschwimmen.

Mit Niousha Akhshi, Mahsa Rostami, Setareh Maleki, Eli Riccardi

Mohammad Rasoulof – Regie
Yashi – Bühne & Kostüm
Matthias Lilienthal – Dramaturgie
Claudia Peters – Produktionsleitung
Karzan Mahmood – Komposition
Yasi Moradi – Regieassistenz

1 Kritik

3.0 von 5 Sterne
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Assoziative Miniaturen und ein Monolog über Flucht und Exil
3 Monate her.
Kritik

Aus der Not geboren ist diese Eröffnungs-Performance der zweiten Auflage des „Performing Exiles“-Festivals, das Matthias Lilienthal für die Berliner Festspiele kuratiert.

Mohammad Rasoulof, einer der interessantesten, politisch subversivsten Filmemacher Irans, war lange auf dem Radar des Regimes. Sein achter Film „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ konnte nur heimlich gedreht werden, wurde jedoch zu einem der stärksten Filme des vergangenen Jahrs. In Cannes wurde er bei der Premiere lange gefeiert und mit dem Spezial-Preis der Jury ausgezeichnet, Deutschland, wo er mittlerweile Zuflucht gefunden hat, reichte ihn als Oscar-Nominierung ein.

Zuflucht brauchten nach diesem Film auch drei junge Frauen, die als Töchter eines regimetreuen Beamten und deren Freundin wichtige Rollen übernahmen: Niousha Akhshi, Mahsa Rostami und Setareh Maleki sind nach Berlin geflohen und suchen auf dem Mietmarkt, der dank so vieler politischer Fehlentscheidungen und der Gier ausländischer Investoren verwüstet ist, eine Wohnnung. Um die Auflagen der Behörden zu erfüllen und eine Beschäftigung vorzuweisen, entwickelte Rasoulof die Idee eines Theaterstücks, in dem Flucht und Exil thematisiert werden.

Der deutsch-iranische Schriftsteller Navid Kermani brachte Rasoulof mit Matthias Lilienthal zusammen, der die Dramatugie von „Destination: Origin“ übernahm und neben den Lessingtagen am Hamburger Thalia, die er bis zu seiner Volksbühnen-Intendanz leitet, mit dem Nationaltheater Mannheim, dem Düsseldorfer Schauspielhaus und dem Theater an der Ruhr weitere Koproduzenten ins Boot.

Aus dieser Not geboren entstand eine kleine Performance für die schwer zu bespielende Seitenbühne im Haus der Berliner Festspiele, die sich durchaus sehen lassen kann. In assoziativen Miniaturen deutet das exilranische Trio, das von der deutsch-amerikanischen Ernst Busch-Absolventin Eli Riccardi verstärkt wird, die Unterdrückung im iranischen Regime an. Schlingen werden um Hälse gelegt, mit Fußfesseln werden schwere Brocken über die Bühne gezerrt.

Neben kleinen Songs und komödiantischen Auflockerungen durchbricht ein Monolog die ansonsten stumme Performance. Auf Farsi mit englischen Übertiteln, die in den vorderen Reihen nur mit Verrenkungen zu lesen sind, erzählen die Performerinnen von der Angst beim Ausreise-Versuch nach Istanbul, vom Einziehen des Passes am Flughafen, von der Flucht über die Berge und vom schwierigen Ankommen in der Fremde.

Irgendwo zwischen Skizze und ausgefeiltem Abend steckt derzeit  „Destination: Origin“. 

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