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Der letzte Pfiff

Bewertung und Kritik zu

DER LETZTE PFIFF 
ein Drehschwindel
Regie: Christoph Marthaler 
Premiere: 8. April 2022 
Theater Basel 

Zum Inhalt: Man kennt sie, die berühmten Redewendungen vom «letzten Schrei», dem «letzten Seufzer» oder einem «allerletzten Lebewohl». Ein «letzter Pfiff» jedoch bleibt ein rätselhaftes Phänomen. Vor allem dann, wenn Drehschwindel zu den Begleiterscheinungen zählt. Solches zu entschlüsseln, braucht ausgeprägtes Kombinationsvermögen sowie viel Erfahrung im Umgang mit Spuren und Indizien. Kompetenzen, die Christoph Marthaler in zahlreichen Fortbildungskursen erworben hat und anhand gestempelter Zertifikate nachweisen kann. Wenn also der «letzte Pfiff» gepfiffen wird, sollte man sich ihm unbedingt anvertrauen. Mehr oder weniger. Christoph Marthaler kehrt mit dieser Arbeit an das Theater Basel zurück.

Mit: Liliana Benini, Carina Braunschmidt, Raphael Clamer, Barbara Colceriu, Jean Pierre Cornu, Vera Flück, Martin Hug, Ueli Jäggi, Jürg Kienberger, Annika Meier, Nikola Weisse und Bendix Dethleffsen

Regie: Christoph Marthaler
Musik: Bendix Dethleffsen
Bühne: Duri Bischoff
Kostüme: Sara Kittelmann
Lichtdesign: Thomas Kleinstück
Dramaturgie: Inga Schonlau und Malte Ubenauf

4.0 von 5 Sterne
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Christoph Marthalers Inszenierung am Theater Basel changiert zwischen kurzweiliger Nummernrevue und melancholischer Entschleunigung
2 Jahre her.
Kritik
''Das erste Mordopfer liegt dann mit Liliana Benini auf der Bühne. Sie drapiert sich immer wieder in neuen Posen hin, umringt von im Dunkeln tappenden Beamten, die das italienisch sprechende Opfer, das ihnen Namen und Adresse des Mörders serviert, nicht verstehen können. „Da kann man nichts machen", ist der lakonische Kommentar des überforderten Ermittlerteams. So wirklich ernst scheint es Marthaler dann mit seinem Krimiplot auch nicht zu sein. Er schickt lieber Jean Pierre Cornu als Kardinal-Woelki-Lookalike ins Rennen, der leicht entkleidet unter einer kopfüberhängenden Ketchupflasche Marke „Wotan“ den Segen von oben erwartet. Annika Meier versucht sich als Referenz an die gute alte Berliner Volksbühne an einem Liegestuhl-Slapstick. Jörg Kienberger himmelt zunächst verschämt die Damen vom Würstchengrill an. Sein „Knall der Wonne“ fokussiert sich auf Christel. Es geht um Handlungsmotive und deren Ausführung, normale und wahnsinnige Menschen, die Völkervernünftigkeit von Schlussfolgerungen oder die vielen farblich unterschiedenen Arten der Traurigkeit. Viel und schön wird auch gesungen. Etwa Mozarts An Chloe, John Jeromes You Me & Us oder auch das bekannte Alles hat eine Ende, nur die Wurst hat zwei. Am Ende ein typischer Marthaler mit einigen Längen, der seine Fragmenthaftigkeit, die der Abend den schwierigen Proben unter Coronabedingungen verdankt, nicht gänzlich verbergen kann und das offenbar auch nicht will.'' schreibt Stefan Bock am 20. September 2022 auf KULTURA-EXTRA
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