Bewertung und Kritik zu
GESCHWISTER
von Ersan Mondtag
Premiere: 17. Juni 2022
Maxim Gorki Theater, Berlin
Zum Inhalt: Geschwister; die. Die Personen, die dich am besten kennen. Sie stellen die längsten Beziehungen im Leben dar – sie leben in einer Art parallel verlaufenden Zeitspanne zu einem selbst. Was Glück oder Untergang bedeuten kann. Angefangen bei biblischen Geschwistern, zu den Geschwistern in antiken Texten, werden Beziehungen gesellschaftlicher Konflikte erörtert – vom Dogma der Familie des 19. Jahrhunderts mit ihrem hermetischen Charakter, hin zu gegenwärtigen Auseinandersetzungen, in denen die gesamte Spannbreite von Geschwisterbeziehungen offengelegt wird. Die metaphorische und ideologische Nutzung des Geschwistermotivs findet immer in einem politischen Kontext statt, in einem Spannungsverhältnis zwischen Staat und Individuum. Müssen herkömmliche Rituale, Bilder und Traditionen weichen, um Versöhnung zu ermöglichen?
Nachdem Ersan Mondtag sich in vielen Arbeiten mit dem Offenlegen der Konstruktion von Gemeinschaft auseinandergesetzt hat, beschäftigt er sich nun mit einer neuen Form von Geschwisterlichkeit, die auch aus den schlimmsten Bruchstellen noch hervorgehen kann.
Regie: Ersan Mondtag
Bühne: Simon Lesemann
Kostüme: Josa Marx
Lichtdesign: Marek Mauel
Dramaturgie: Valerie Göhring
Musik: Nid & Sancy (Bart Demey/Tania Gallagher)
Meinung der Presse zu „Geschwister“ - Maxim Gorki Theater
Berliner Zeitung |
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