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Maxim Gorki Theater
www.gorki.de
Am Festungsgraben 2 - 10117 Berlin
Telefon: 030 202210
SPIELPLAN & KARTEN

Salome

Bewertung und Kritik zu

SALOME 
nach Oscar Wilde
Regie: Ersan Mondtag 
Premiere: 2. Dezember 2018 
Maxim Gorki Theater, Berlin 

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Die HamletmaschineZum Inhalt: Eine Festung inmitten der Wüste. Hier gibt König Herodes seine dekadenten Feiern mit seiner Frau Herodias, aber sein eigentliches Interesse gilt seiner Stieftochter Salome. Diese, gequält von seinem Begehren, hält sich lieber vor der Festung auf. Die Wüste verspricht die Verheißung der Leere und der Übersichtlichkeit, der Klarheit und der Reinheit. Diese Gedanken ergreifen Salome und später den ganzen Hof wie Infektion. Doch statt Ordnung bringt der Fundamentalismus den Untergang. Thomaspeter Goergen überführt Oscar Wildes Stück in das Dilema der Jetztzeit – und Ersan Mondtag inszeniert diese Zuspitzung bildgewaltig und lustvoll düster: »Die Besten von nichts überzeugt, die Schlechtesten leidenschaftlich besessen.« (W. B. Yeats).

Regie & Bühne: Ersan Mondtag

Kostüme: Josa Marx
Musikalische Leitung: Max Andrzejewski
Mitarbeit Musik: Gerrit Netzlaff
Lichtdesign: Rainer Casper
Dramaturgie: Aljoscha Begrich
Chorleitung: Jonas Grundner-Culemann

TRAILER

 
Meinung der Presse zu „Salome

Maxim Gorki Theater , Berlin


FAZ
★★★☆☆

nachtkritik
★☆☆☆☆

Berliner Zeitung
★★★★☆

Tagesspiegel
★★☆☆☆


Die Welt
★★★☆☆

Zitty
★★☆☆☆


tip
★★★☆☆

2.4 von 5 Sterne
  • 5 Stern(e)
    0
  • 4 Stern(e)
    1
  • 3 Stern(e)
    4
  • 2 Stern(e)
    3
  • 1 Stern(e)
    2
Banale Travestie
6 Jahre her.
Kritik
''Da werden Dummheit und Dekadenz einer dem Konsum ergebenen westlichen Welt, die ihren Reichtum auf Ausbeutung und Krieg gründet, gegeißelt und am Ende dem Selbstmord anheim gegeben. Das ist trotz der großen Pathetik ein Ansatz wie für das Gorki-Theater geschaffen, wäre da nicht der Regisseur, der unbedingt mit seiner speziellen Ästhetik und eigenen Umdeutung noch einen draufsetzen muss. Ersan Mondtag besetzt die Rollen gegen das Geschlecht. Das ist schon in den knalligen Kostümen von Josa Marx die reine Travestie. Michael Gempart trägt als Herodia Renaissancegewand zu orangener Struwwelpeter-Mähne, ihr schmachtender Gatte Herodes glänzt bei Lea Draeger im Rokoko-Look. Als Salome hat der Regisseur wie schon in seiner Antigone den Schauspieler Benny Claessens besetzt. Mit hochtoupierten Zöpfchen, blaurotem Schleifchenkleid und weißgeschminktem Gesicht kommt er hier als verwöhntes Prinzesschen auf der Erbse daher und wünscht sich recht gelangweilt vom Fest an Herodes Hof immer wieder nach Tel Aviv. Wie die Zwerge aus Grimms Märchen mit Kapuzenmänteln und Grubenlampe wirkt auch der vierköpfige Jochanaan-Chor (Mehmet Ateşçi, Karim Daoud, Jonas Grundner-Culemann, Aram Tafreshian), der nach der Entleibung des Wachhauptmanns Narraboth noch durch Anna Mattes komplettiert wird. Neben dem angeklebten Geschlecht tragen alle noch auffällige Hakennasen. Die fünf Juden aus Wildes Stück als schlechter Jochanaan-Witz oder provokantes Juden-Klischee? Man will es eigentlich gar nicht so genau wissen. Gespielt wird zunächst vor dem Eisernen Vorhang, der umrandet von einem Wolkenportal mit Zinnen die Burg des Herodes in Jerusalem darstellt. Später zeigt das Innere eine Säulenhalle mit gewendelter Treppe und eine monströse Skulptur des nackten Benny Claessens, zu dessen Füßen sich Salome niederlässt und statt wie im Loblied Iokanaan den Leib des Täufers eher sich selbst liebt. Als Krönung küsst Claessens am Ende sein eigenes Haupt.'' schreibt Stefan Bock am 4. Dezember 2018 auf KULTURA-EXTRA
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Drag-Musical mit antisemitischen Stereotypen
6 Jahre her.
Kritik
Der Abendzettel verkündete zwar kryptisch, dass es sich um eine „Salome“ nach Oscar Wilde von Thomaspeter Goergen mit Texten von Orit Nahmias handle. Aber wer das schmale Reclam-Bändchen vorher studiert, wird die dramatische Struktur unschwer wiedererkennen. Goergen, der mit Mondtag schon als Dramaturg seiner „Tyrannis“ zusammenarbeitete, übermalt und aktualisiert das mehr als ein Jahrhundert alte Drama nur mit sanften Pinselstrichen. Ungenierter geht Regisseur und Bühnenbildner Ersan Mondtag zu Werke: „Salome“ wird bei ihm zum Drag-Musical mit den schrillen Cross-Gender-Kostümen von Josa Marx, der Musik von Max Andrzejewski und einer Überdosis Bühnen-Nebel. Aus der anmutigen Prinzessin Salome wird ein nölendes Riesenbaby (Benny Claessens in doppelter Ausführung leibhaftig und als überlebensgroße Nackt-Kopie), König Herodes verleiht Lea Draeger eine interessante Mischung aus Grandezza und Strenge, seine Frau Herodias wird bei Michael Gempart, einem Schweizer Theater-Veteranen, der eng mit Schlingensief zusammengearbeitet hat, zur Karikatur mit derangiert abstehender Frisur, als käme er frisch aus einer Fritsch-Inszenierung. Oscar Wilde hätte an dieser queeren Travestie wohl seine helle Freude gehabt, die Camp-Ästhetik zündet aber genauso wenig wie der restliche Abend. Das Trio wird eingerahmt von Johannes dem Täufer, der auf fünf Spieler*innen (Mehmet Ateşçi, Karim Daoud, Jonas Grundner-Culemann, Anna Mattes und Aram Tafreshian) aufgeteilt wird, die mit ihren angeklebten Geschlechtsteilen betont lächerlich wirken und mit ihren Hakennasen aus der Mottenkiste antisemitischer Stereotype irritieren. Als der fünffache Johannes zum Finale dann auch noch ein Lied über die „Endlösung“ trällert, stellt sich die Frage noch massiver, ob Mondtag mit diesen ironisch vor sich hergetragenen antisemitischen Holzhammer-Karikaturen nicht die Grenze des guten Geschmacks überschreitet. Weiterlesen
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