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schlammland gewalt

Bewertung und Kritik zu

SCHLAMMLAND GEWALT
von Ferdinand Schmalz
Regie: Josua Rösing
Premiere: 22. Dezember 2017 
Deutsches Theater Berlin
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Zum Inhalt: Während der Toni und die Sandra sich aus dem Bierzelt davonstehlen, um übereinander herzufallen, "reißt er auf sein maul, der zeiringer, um schneidend zu benennen: 'spinnerin'." Im Bierzelt wird all das ausagiert, was den dörflichen Alltag sonst latent durchzieht. Dort werden Grenzen überschritten, Probleme klar beim Namen benannt, Träume ausgelebt und der tierischen Natur freien Lauf gelassen. Die schlammige Masse, die aus den Untergründen ans Licht kommt, erdrückt letztlich die Feiernden. Die Natur befreit die Enge des Sozialen von sich selbst.

Mit Thorsten Hierse, Caner Sunar, Olga Wäscher

Regie: Josua Rösing
Bühne / Kostüme: Mira König
Musik: Sebastian Deufel
Dramaturgie: Ulrich Beck, Joshua Wicke

3 Bewertungen

2.3 von 5 Sterne
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Uraufführung als Fingerübung
7 Jahre her.
Kritik
Ferdinand Schmalz ist bekannt für seine grotesken Stoffe, die meist in kleinen Dörfern irgendwo in der Provinz angesiedelt sind, seine saftigen Sprachbilder und seine Kalauer. Dass er sein neues Stück zwischen „Bierzeltluft, Brathendl und Blasmusik“ ansiedelte, klang vielversprechend. Aus den dürren Ankündigungen war noch herauszulesen, dass eine „schlammige Masse“ das Dorffest unter sich begraben werde. Statt der erwarteten funkensprühenden Apokalypse im österreichischen Bergdorf performten Thorsten Hierse, Caner Sunar und Olga Wäscher die Textfläche in verteilten Rollen zum Livemusik-Klangteppich von Sebastian Deufel sehr brav. Der kleine, nur eine Stunde kurze Abend von Josua Rösing in der Box löst die Handbremse nicht. Die Exzesse des Dorffestes und die drastische Sprache kommen in der recht statischen Inszenierung zu wenig zur Geltung. Weiterlesen auf Das Kulturblog
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2 von 2 Person(en) gefiel diese Kritik
Reduzierung auf's Abstrakt-Theatralische
7 Jahre her.
Kritik
''Bierzelt und Brathendl, Musik und Mord, sintflutartiger Regen und gigantische Schlammlawinen: das passt natürlich nicht auf die kleine Experimentier-Bühne in der DT-Box. Deshalb muss man das alles reduzieren, das Realistisch-Derbe ins Abstrakt-Theatralische und das Spiel in Rhetorik umwandeln. (...) Der Minimalismus und die artifizielle Reduktion soll wohl die Gewalt der Dörfler und die Brutalität ihrer Sprache durch Verfremdung zur Kenntlichkeit bringen. Doch das Gegenteil tritt ein: Dem Text wir der politische Giftzahn gezogen, das ganze Gerede wirkt eher albern als bedrohlich, eher bizarr und abseitig als gesellschaftskritisch. Die einstündige Theater-Versuchsanordnung hat keinerlei Dringlichkeit, keine Widerborstigkeit, keinen bösen Schmerz-, sondern allenfalls einen banalen Scherz-Faktor. Die Inszenierung ist nett und neckisch, leidlich komisch und unterhaltsam, wo uns doch eigentlich das nackte Grausen packen und das Lachen im Halse stecken bleiben sollte.'' schreibt Frank Dietschreit auf kulturradio.de
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1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
schlammland gewalt
7 Jahre her.
Kritik
''Der Autor arbeitet wie schon in seinem Stück dosenfleisch mit Fleischmetaphern. So werden hier etwa die nackten Hendl im Kühlwagen mit den Leibern der sich dort Liebenden verglichen. Oder die Gesellschaft versinkt ähnlich wie im herzlfresser in einem stinkenden Sumpf. Schmalz verdichtet Öko- und Gesellschaftskrise zu schaurigen Sozialmärchen. Obwohl viel vom Fleischschneiden, von Dreck, Blut und spritzendem Bratensaft die Rede ist, bleibt die Inszenierung von Josua Rösing fast schon aseptisch rein. Die Bühne von Mira König besteht aus einer Plastikplane in deren Mitte Sebastian Deufel sein Schlagzeug zum Takt der Worte bedient. Thorsten Hierse, Caner Sunar, Olga Wäscher stecken wie nackte Hendl in beigefarbenen Kapuzenanzügen mit Gummischürzen. Sie pellen sich aus Folienverkleidungen und sprechen den Text sehr bedächtig die Worte dehnend. Josua Rösing verlässt sich hier ganz auf die Wirkung der deftigen Sprachbilder, ohne selbst bildend einzugreifen. Was das Spiel letztendlich aber so künstlich wie die Sprache selbst bleibt lässt.'' schreibt Stefan Bock am 23. Dezember 2017 auf KULTURA-EXTRA
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