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Wonderwomb

Bewertung und Kritik zu

WONDERWOMB
von Amir Gudarzi
Regie: Theresa Thomasberger 
Premiere: 21. März 2025 
Deutsches Theater Berlin

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Zum Inhalt: Was für eine seltsame Gegenwart, in der über Millionen von Jahren zu Flüssigkeit komprimierte Fossilien als raffinierter Treibstoff zum Beispiel in einem Motorrad verbrannt werden und die damit ausgelöste Beschleunigung in den Sonnenuntergang Manchen Freiheit bedeutet. Dieses Glücksversprechen muss doch etwas mit Verdrängung zu tun haben, wie ließe sich sonst aushalten, Freude so offenkundig auf dem Tod zu gründen? 

Wonderwomb von Amir Gudarzi ist ein Stück über die Verstricktheit unserer Gegenwart mit Erdöl: Es geht um tote Tiere genau wie um die Toten der Kriege, die für das Öl geführt werden. Um die Verwirbelung der iranischen Geschichte mit einem rassistischen Polizisten in Wien, mit Nordstream 2, mit einem Spekulanten an der Börse, der auf Ölkurse wettet. Der Text ist ein Versuch über nichts weniger als den gesamten Weltzusammenhang, ein dramatischer Entwurf der Komplexität eine Form zu verleihen, die trotz aller Überforderung nicht die Hoffnung verliert. 

Theresa Thomasberger, die ihr Debüt am Deutschen Theater Berlin in der vergangenen Spielzeit mit Klaus Theweleits Männerphantasien inszenierte, widmet sich nun erneut einem multiperspektivischem Text und seziert das unheimliche Potenzial des so selbstverständlichen und vertrauten Alltagsbegleiters Erdöl.  

1 Kritik

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Tolle Zombie-Kostüme, aber Materialfülle in Comedy weichgespült
6 Monate her.
Kritik

Stark ist der Auftakt, in Zombie-Kostümen von Mirjam Schaal verkörpern die vier Spieler*innen die toten Tiere, die sich zunächst in Faulschlamm und später in Erdöl verwandeln.

Alles hängt mit allem zusammen, will Gudarzi zeigen. Eine enorme Herausforderung für Theresea Thomasberger und ihrer Team für die 90 Minuten in der Box, der kleinsten Spielstätte des DT. Der kurze Abend springt von szenischem Splitter zu szenischem Splitter. Unverbunden wirken die einzelnen Erzählstränge und Fragmente. Mit hohem Tempo wird eine Figur nach der nächsten eingeführt.

Amir Gudarzi hat seinen Text noch um eine Passage zu den Nord Stream-Pipelines erweitert, die russisches Gas nach Deutschland bringen sollten, aber sich spätestens nach der Vollinvasion in der Ukraine als teurer Irrweg herausstellten. Recht albern wirkt der Comedy-Kurzauftritt von Caner Sunar und Daria von Loevenich in ihren Röhren-Kostümen. Symptomatisch für eine Inszenierung, die sich mit ihren Geisterbahn-Assoziationen viel vornahm, aber die Motivfülle der Vorlage nicht in den Griff bekommt. Als Lesedrama funktioniert „Wonderwomb“ besser, in der szenischen Lesung bei den ATT 2022 kam die Qualität der Vorlage zur Geltung.

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