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Deutsches Theater Berlin
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Forever Yin Forever Young

Bewertung und Kritik zu

FOREVER YIN FOREVER YOUNG 
Die Welt des Funny van Dannen
Regie: Tom Kühnel, Jürgen Kuttner 
Premiere: 31. März 2023 
Deutsches Theater Berlin 

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Zum Inhalt: "Lass uns in den Park gehen / und den Hang hinunterrollen / oder hast du eine bessere Idee / wie wir dem Wahnsinn unserer Zeit begegnen sollen." In den Songs und Texten von Funny van Dannen sind der Sinn und der Unsinn, das Politische und das Private, das Kritische und das Alltägliche bis zur Ununterscheidbarkeit miteinander verwoben. Daher rühren ihre Tiefe und ihre Nahbarkeit. Oft handeln sie, mit den Worten der Frankfurter Rundschau, "von Leuten, die aufs falsche Pferd gesetzt haben und sich anschließend fragen, ob das überhaupt ein Pferd war." Kaum jemand ist in der Lage, deutsche Befindlichkeiten so fein zu sezieren wie der Maler, Schriftsteller und Musiker Funny van Dannen. Grund genug für Tom Kühnel und Jürgen Kuttner, aus seinem Schaffen eine musikalische Revue herauszupräparieren, die den Wahnsinn unserer Zeit zu sich selber bringt.

Mit Maren Eggert, Felix Goeser, Jürgen Kuttner, Ole Lagerpusch, Jörg Pose, Kotbong Yang
Live-Musik: Lukas Fröhlich, Jan Stolterfoht, Matthias Trippner

Regie: Tom Kühnel, Jürgen Kuttner
Bühne und Video: Jo Schramm
Kostüme: Daniela Selig
Musik: Matthias Trippner
Dramaturgie: Claus Caesar

3.5 von 5 Sterne
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Kommt erst in der zweiten Hälfte auf Betriebstemperatur
1 Jahr her.
Kritik

Für die letzte größere Premiere der 12jährigen Intendanz von Ulrich Khuon haben Jo Schramm und Daniela Selig ein bis ins kleinste Detail ausgefeiltes Ausstattungsfest auf die Kammerspiel-Bühne des Deutschen Theaters gezaubert. Von der Sponti-Mauernischen-Bohème bis zu Hipstern mit ihren Co-Work-Spaces und der „Urban Coffee Roastery“ wird das Kreuzberger Biotop sehr genau ausgeleuchtet. Auch beim dritten oder vierten Besuch wird man wohl noch neue Details entdecken, z.B. das unauffällige Okapi-Poster, auf das Falk Schreiber in seiner Nachtkritik aufmerksam gemacht hat.

Lohnt sich der Aufwand für nur wenige Vorstellungen bis Spielzeit-Ende, mögen sich viele bei der Premiere Ende März gefragt haben. Die neue Intendantin Iris Laufenberg hat mittlerweile bekanntgegeben, dass „Forever Yin Forever Young“ zu den Inszenierungen gehört, die weiter im Repertoire bleiben. Diese Revue scheint tatsächlich gut in ihr Konzept zu passen: statt monumentaler Dramen und wuchtiger Regiehandschriften von Sebastian Hartmann und Ulrich Rasche dominieren bei ihr die komödiantischen, kleineren Formen, gerne mit Ausflügen ins Skurrile bis Dadaistische.

Wie die DT-Spieler*innen in der ersten Hälfte an ihren Biertischen sitzen und die von einer dreiköpfigen Live-Band neu arrangierten Songs des Kreuzberger Liedermachers mit kleinen Spielszenen mixen, ist ganz hübsche Sommerunterhaltung. Die eingefleischten Fans singen mit leuchtenden Augen mit, aber so richtig springt der Funke in der ersten Hälfte noch nicht über. Nette Songs mit einer Prise Kauzigkeit und Antikapitalismus lassen sich an einem Sommerabend ganz gut konsumieren, war der Tenor am Getränke-Kiosk.

Auf Betriebstemperatur kommt der Abend in der zweiten Hälfte: in hoher Schlagzahl haut das Sextett eine tolle Nummer nach der anderen raus. Langer Szenenapplaus folgt auf das „Freundinnen müsste man sein“-Trio Felix Goeser/Ole Lagerpusch/Jörg Pose, oder den wunderbar-komischen Auftritt der sechsfachen Nana Mouskouri, der van Dannen 2010 eine Hymne widmete. Am Ende hielt es Sophie Rois nicht mehr auf ihrem Sitz. Sie sprang nach vorne und heizte mit ihrem Jubel während der Zugabe des Titelsongs die Stimmung weiter an. Mit ihrer Begeisterung beschallte sie später auch noch den DT-Vorplatz: für eine stimmgewaltige Volksbühnen-Diva natürlich eine der leichteren Übungen.

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1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
Kuttner & Kühnel spülen in ihrer Revue am Deutschen Theater den Berliner Kult-Liedermacher Funny van Dannen weich
1 Jahr her.
Kritik

''Big Band mit Bläserbegleitung oder Nirvana mit E-Gitarre kann das Musikertrio aber auch. Nach der Pause dreht der bis dahin etwas zu launige Abend etwas mehr auf. Da gibt es neben Showeinlagen auch ein paar Brüche. Sehr schön das Battle zwischen Glitzergirl-Reihe und Waschbrettschrammeln bei den parallel vorgetragenen Songs Ich will den Kapitalismus lieben und Umsturz. Hier legt der Abendn Finger in die Wunde der Altachtundsechziger, die es sich in ihrer Weltverbesserungattitüde bequem gemacht haben und zumeist auch nicht realisiert haben, dass der Osten etwas anders tickt. Alt-Linker West und Ost treffen sich hier zum Abgesang auf die gute alte Zeit, die bei Funny van Dannen einfach nur vergeht. Ein Licht für die Bösen und eins für die Demokratie gibt es natürlich auch, womit der Abend in der Gegenwart ankommt und mit Unruhe etwas an der Selbstgefälligkeit kratzen will.

Dann wird aber wieder ordentlich weichgespült mit Harfenklängen und den Schwänen im Urbanhafen. Da darf jeder nochmal an die Rampe zum sentimental-nostalgischen Potpourri. Das Anarchische des Originals, das sich und alle anderen gern ironisch auf die Schippe nimmt, wird hier leider verschenkt. Und als Felix Goeser anfängt zu rocken, fragt man sich nur: Geht jetzt was los, oder ist das schon die Zugabe? Die kommt dann natürlich auch noch. Forever Yin Forever Young. Wer hätte das gedacht. Die Fans werden das natürlich lieben. Großer Jubel beim Premierenapplaus.'' schreibt Stefan Bock am 2. April 2023 auf KULTURA-EXTRA

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