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SPIELPLAN & KARTEN

Saaba / Minus 16 (Staatsballett Berlin)

Bewertung und Kritik zu

SAABA / MINUS 16 
von Sharon Eyal und Ohad Naharin
Premiere: 25. Oktober 2024 
Staatsballett in der Deutschen Oper Berlin 

Zum Inhalt: 

Weltweit arbeiten Ballett- und Tanzkompanien zusammen mit Ohad Naharin: Der israelische Choreograph ist seit vielen Jahren ein großer Name in der Tanzwelt, seit er mit seiner Kompanie, der Batsheva Dance Company in Tel Aviv, einen neuen Bewegungsansatz entwickelte, der von den Tänzer*innen vor allem Persönliches verlangt. Das Prinzip seiner so genannten Gaga-Methode verlangt die rückhaltlose Öffnung, um sich Bewegungsmaterial jenseits von Schritten und Musikalität zu eigen zu machen. Sein halbstündiges Stück Minus 16 ist eine temperamentvolle Choreographie, in der sich ein großes Ensemble mit überschäumender Bewegungsfreude und akrobatischer Kühnheit zu den Klängen von populärer kubanischer und israelischer Musik präsentiert. Seit seiner Uraufführung 1999 beim Nederlands Dans Theater ist Naharins Stück eine Hommage an Tanzlust und Lebensfreude, die Tänzer*innen wie Zuschauer*innen von den Stühlen reißt.

SAABA ist das vierte Werk, der international gefeierten Choreographin Sharon Eyal, das das Staatsballett Berlin zeigt. In unverwechselbarer Manier entfaltet sich ein weiteres und ganz neues ihrer geheimnisvollen Universen. Komponist Ori Lichtik webt diesmal gekonnt auch Pop in die musikalische Komposition, die zwischen verschiedenen Genres wechselt. Sharon Eyals unverwechselbarer Stil von hypnotischer, pulsierender Kraft entfesselt auch in diesem Soundspektrum seine volle Wirkung

4.0 von 5 Sterne
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Charakteristische Handschriften israelischer Starchoreographen
8 Monate her.
Kritik

Mit zwei Stars der israelischen Tanz-Szene und ihren charakteristischen Handschriften startete das Staatsballett Berlin in die neue Spielzeit. Die zuckenden Cyborgs von Sharon Eyal enterten zunächst die Bühne: wie von ihr gewohnt lässt sie auch in ihrer vierten Berliner Arbeit das Ensemble auf halber Spitze zu wummernden Techno-Beats trippeln. Neu an „Saaba“, das im Pandemiejahr 2021 in Göteborg entstand, ist, dass Eyal das Stück diesmal nicht schrittweise entwickelte, sondern die Choreographie schon vor den Proben fertig im Kopf hatte. Ungewöhnlich ist auch, dass Ori Lichtiks Techno diesmal von zwei Indie-Pop-Songs gerahmt wird. Dramaturgin Katja Wiegand klärte das Publikum in der Stückeinführung auf: Ähnliche Songs verwendet Eyal immer zu den Proben neuer Choreographien, wirft sie dann aber kurz vor der Premiere stets planmäßig aus dem Programm, so dass nur noch der Techno-Maschinentanz ihrer roboterhaften Figuren übrig bleibt.

Dior-Kreativdirektorin Maria Grazia Chiuri entwarf die hautfarbenen Kostüme für das sich stets nach präzisem Zählschema neu formierende Ensemble. Mal schreiten sie wie in einer Kampfformation auf das Publikum zu, mal tänzeln sie seitlich wie an einer Perlenkette aufgereiht über die Bühne.

Schon während der Pause unterhält ein Solist die früher Zurückgekommenen mit clownesken Verrenkungen: unverkennbar der Stil von Mr. Gaga alias Ohad Naharin, in dessen Batsheva Dance Company Sharon Eyal vor mehr als drei Jahrzehnten zunächst als Tänzerin, später als Hauschoreographin begann. Naharins „Minus 16“ stammt aus dem Jahr 1999 und ist vor allem für den Stuhlkreis berühmt, in dem sich das Ensemble zum jüdischen Pessach-Lied „E´had mi yodea“ wellenförmig auf- und abbewegt und aus den Anzügen befreit.

Prägend für diese Choreographie sind die Stand-up-Soli, in denen sich die Tänzerinnen und Tänzer mit privaten Details oder Macken vorstellen, und die clowneske Lebendigkeit der wild schlenkernden Arme, die einen deutlichen Kotrast zur technoiden Strenge der angewinkelten Arme des ersten Teils von Eyal bilden.

Wer eine der nächsten Vorstellungen bis zum 29. November besucht, sollte beim Kartenkauf darauf achten, sich im Parkett nicht zu nah am Rand zu platzieren. Das Ensemble strömt am Ende von „Minus 16“ aus, jeder schnappt sich eine Tanzpartnerin oder einen Partner und zerrt die Person zum Mitmachpart auf die Bühne.

Langen Applaus erntete das Staatsballett zum Auftakt von Christian Spucks zweiter Spielzeit. Das israelische Duo Eyal/Naharin erwies sich wie erwartet als sichere Bank für einen Tanz-Abend auf hohem Niveau in der Deutschen Oper.

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