''Die Fassung, die die Regisseurin Joanna Praml mit ihrer Dramaturgin Dorle Trachternach und den Jugendlichen erarbeitet hat, bleibt schwierig. Da knirscht und quietscht es dramaturgisch an allen Enden, um noch halbwegs an Schiller dranzubleiben. Zur Ausgangssituation vom Anfang kehrt man gar nicht mehr zurück. Zweifelhaft, ob Jugendliche, die das Stück noch nicht kennen, der Handlung überhaupt folgen können.
Doch Praml ist großartig darin, das pralle Leben der Jugendlichen, deren Power und Lebenslust unterhaltsam auf die Bühne zu bringen, sie ganz natürlich wirken zu lassen. Das Ensemble ist beeindruckend: textsicher, komisch, anrührend, originell, voll bei sich. Ihnen zuzuschauen ist nicht nur für Jugendliche ein Spaß. Als Erwachsener lernt man einiges über diese Generation, die alles andere als abgebrüht ist.
Am Ende stehen sie gemeinsam an der Rampe und befürchten, ohnehin würde sicher wieder jemand finden, sie haben es nicht richtig gemacht. Sie hoffen inständig, dass wir bitte am heutigen Abend gelernt haben (frei nach Schiller), was es heißt, ein Mensch zu sein. Dass wir bitte, bitte sagen sollen, dass wir stolz auf sie sind. Da muss man dann tatsächlich schlucken.'' schreibt Barbara Behrendt auf
rbbKultur