Bewertung und Kritik zu
BALLET BC
aus Vancouver
Künstlerische Leitung: Emily Molnar
Köln-Premiere: 10. Januar 2019 (Gastspiel)
Oper Köln
Zum Inhalt: Zum ersten Mal ist das BALLET BC aus Vancouver in Köln zu Gast. Die international anerkannte Kompanie verspricht mit ihrem mutigen, innovativen und unverwechselbaren Stil einen aufregenden zeitgenössischen Tanzabend. Unter Emily Molnar, seit 2009 die Künstlerische Leiterin, werden die TänzerInnen an die verschiedenen Stile und Arbeitsweisen der großen zeitgenössischen ChoreografInnen herangeführt. Die Kanadierin Aszure Barton erarbeitet eine neue Version von »Busk«. Sie versetzt uns in die Welt der Straßenkunst, in der »der Zauber der Darbietung von Melancholie durchsetzt ist«. Das episodenhaft aufgebaute Stück kontrastiert Soli mit kraftvollem Gruppentanz, in dem schwarz gekleidete TänzerInnen ihre Figuren wie Lagen übereinanderschichten, wozu die Lichtdesignerin Nicole Pearce alles in ein schimmerndes Silber und Schwarz taucht. Für »Bedroom Folk« ist ein erfolgreiches Dreigespann aus Israel verantwortlich: Sharon Eyal, Gai Behar und Ori Lichtik. Getrieben von House-Beats bewegen sich die TänzerInnen in hypnotischer Synchronität durch einen berauschenden Raum und zeigen das rohe und fesselnde visuelle Talent der ChoreografInnen. Die kanadische Choreografin Crystal Pite setzt sich in »Solo Echo« mit den Themen Akzeptanz und Verlust auseinander. Das Stück ist inspiriert von zwei Sonaten für Cello von Brahms sowie dem Gedicht »Lines for Winter« von Mark Strand. »Solo Echo« entwickelt sich von Aggression zu Sehnsucht, vom Einzelnen zur Gruppe – und erkundet so den Weg vom Streit zur Einigkeit.