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    Unterleuten

    Bewertung und Kritik zu

    UNTERLEUTEN  
    nach dem Roman von Juli Zeh
    Regie: Jan Neumann
    Premiere: 23. November 2017 
    Theater Bonn
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    Zum Inhalt: Gibt es im 21. Jahrhundert noch eine Moral jenseits des Eigeninteresses? In einem kleinen Dorf in Brandenburg treffen zwei Welten aufeinander: die des 20. und des 21. Jahrhunderts. „Unterleuten“ heißt das fiktive Dorf und hat eine typische DDR-Geschichte mit Enteignung und Zwangskollektivierung, Mauerfall, und vielen Enttäuschungen in der Nachwendezeit. Die Bewohner sind allesamt sehr seltsam, misstrauisch und sich außerdem spinnefeind. Im Zentrum steht auf der einen Seite Rudolf Gombrowski, Landwirt, früher Vorsitzender der LPG, die er nach der Wende zur halbwegs rentablen GmbH umgewandelt hat. Jeder im Dorf schuldet ihm was, keiner mag ihn wirklich. Auf der anderen Seite dessen langjähriger Erzfeind Kron, der den Hof der Großgrundbesitzerfamilie Gombrowski einst gebrandschatzt hat und später als Brigadeführer der LPG tätig war. Zu DDR-Zeiten repräsentierte Kron die Partei im Dorf, heute befasst er sich mit Verschwörungstheorien. Hinzu gesellen sich zwei Berliner Aussteigerpaare mit großstädtischer Arroganz und ein in Geld schwimmender Unternehmensberater aus München, der aus einer Laune heraus viel Land im Dorf ersteigert hat.

    Dieses Setting bietet alles für eine Katastrophe griechischen Ausmaßes. Eine Investmentfirma will einen Windpark errichten. Neben sauberer Energie für einige auch ein lukratives Geschäft, das die Konflikte um altes und neues Unrecht, um Untreue und verpasstes Glück eskalieren lässt – bis hin zu Kindsentführung, Selbstjustiz und echten Toten. Die Regeln kapitalistischer Profitmaximierung, der Starrsinn des / der Alten gegen das / die Neue/n, Entsolidarisierung, alles das trifft in diesem dörflichen Mikrokosmos exemplarisch aufeinander und lässt mit einem politisch messerscharfen Blick viele grundsätzliche Probleme des Zusammenlebens offenkundig werden.

    Regie: Jan Neumann
    Bühne und Kostüme: Dorothee Curio
    Musik: Camill Jammal
    Licht: Sirko Lamprecht
    Dramaturgie: Johanna Vater

    TRAILER

    4.0 von 5 Sterne
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    Über Menschen
    6 years ago
    Kritik
    ''Liebevoll, gestisch und mimisch ausdrucksstark agieren die Darsteller in mehrfachen Rollen, indem sie teils auf der Bühne fliegend Kostümierungen wechseln. Zum einen sind sie die Akteure (Grundbesitzer und Investoren, die nur ihren finanziellen Vorteil durchsetzen wollen), zum andern spielen sie auch die einfachen Dorfbewohner - manchmal hoffnungslos überzeichnet im hinterwäldlerischen Schlabberlook (Kostüme: Dorothee Curio), die, wie die Grundstücke selbst, zur Verfügungsmasse der Mächtigen degradiert scheinen. Erkennbar wird dieser mögliche Klassenunterschied in den Körperhaltungen, die das Ensemble einnimmt. Vor allem die eingezogenen Köpfe - besonders gekonnt und geradezu eine ganz andere Gestalt einnehmend agiert hier in einer Gastrolle der Fernsehmoderator Max Moor - machen deutlich, wie sehr die Dorfbewohner es gelernt zu haben scheinen, sich wegzuducken, weil gefühlt immer schon über sie hinweg regiert und entschieden wurde. Immer wieder verstecken sich auch besonders zurückhaltende Dorfbewohner auch unter den herabfallenden Haarsträhnen ihrer Perücken, die sie beständig zupfen. Da passt es dann auch, dass sich bald über ihren Köpfen die Windräder drehen könnten, um den Ökostrom nach Westdeutschland zu liefern. Eine mögliche Kindesentführung und ein nicht völlig geklärter Todesfall steigern noch die Verwicklungen vor Ort. Sie sorgen dafür, dass einzelne Dorfmitglieder unbequeme Fragen stellen und auch mit ihrem potentiellen Schicksal hadern.  Ein spannender Theaterabend, der Gegenwartsthemen unterhaltsam aus unterschiedlichen Blickwinkeln verhandelt.'' schreibt Ansgar Skoda am 5. Dezember 2017 auf KULTURA-EXTRA
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